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Untersuchungen zur Sandpolierprüfung in Anlehnung an BS 812
6.068
IDN 706426
Forschungsstelle Technische Universität Berlin, Institut für Verkehrsplanung und Verkehrswegebau (Prof. Dr.sc.techn. ETH S. Huschek)
Bearbeiter Dames, J.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: November 2000

Ziel der Forschungsarbeit waren zum einen Grundlagenuntersuchungen über den Polierwiderstand von Sand mit Hilfe von 4 ausgewählten Sanden und zum anderen der Vergleich des Polierverfahrens nach Wehner/ Schulze mit dem für die Sandpolierprüfung modifizierten Verfahren nach BS 812 (PSV- Verfahren). Die Einstufung der Sande nach dem Polieren erfolgte in drei Kategorien "hoch" (PWS größer 0,55), "mittel" (PWS 0,055 bis 0,45) und "niedrig" (PWS kleiner 0,45). Die Natursande liegen meist zwischen 0,50 und 0,65, während die Brechsande Werte zwischen 0,20 und 0,75 Einheiten erreichen. Die wichtigsten Ergebnisse: 1) Innerhalb der Sandfraktion 0,09/2,0 mm steigt der Polierwiderstand mit zunehmender Körnung nur geringfügig an. Die Prüf-Festlegung einer repräsentativen Körnung 0, 2/0,4 mm konnte bestätigt werden. 2) Brechsand besitzt i.a. eine höhere Polierresistenz als Splitt, sehr feinkörnige Gesteine wie Basalte können daher als Brechsand sehr günstige Polierwerte aufweisen. 3) Bei Mischung unterschiedlich polierresistenter Sande dominiert der Sand mit dem höheren Polierwiderstand. Bereits ein entsprechender Austausch von 30 % führt zu einer deutlich überproportionalen Steigerung des Gesamt-Polierwertes. 4) Sande mit hoher Polierresistenz wirken sich in sandreichen Asphaltbetonsorten besonders günstig auf die Griffigkeit aus. 5) Die Wiederhol-Präzision der Prüfanlage nach Wehner/ Schulz beträgt für Splitt 8/11 mm r=0,036 und für Sand 0,2/0,4 mm r=0,040. 6) Der Vergleich der beiden Sandpolierverfahren führt teilweise zu sehr unterschiedlichen Bewertungen der untersuchten Sande. Die flankierenden Griffigkeitsuntersuchungen zeigen, dass nur die Ergebnisse nach Wehner/ Schulze plausibel sind. Deshalb kann das modifizierte PSV-Verfahren nicht zur Messung und Bewertung der Polierresistenz von Sand empfohlen werden.

Veröffentlichung Informationen Forschung im Straßen- und Verkehrswesen: Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Lieferung Nr. 71, 2001