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Untersuchungen zur Ausbildung von Pflasterkonstruktionen mit Asphalttragschichten unter hohen Verkehrsbelastungen
AiF 13844 N/1
IDN 0
Forschungsstelle Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Verkehrswegebau (Prof. Dr.-Ing. M. Radenberg)
Bearbeiter Krass, K.
Radenberg, M.
Boetcher, S.
Auftraggeber Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e. V. (AiF), Köln
Stand Abschluss: Dezember 2006

Um die Tragfähigkeit von Pflasterdecken für höher belastete Bereiche zu optimieren, kann möglicherweise eine Asphalttragschicht statt der bisher am häufigsten verwendeten Tragschichten ohne Bindemittel verwendet werden. Diese Bauweise ist in den RStO vorgesehen, obwohl keine wissenschaftlich fundierten Kenntnisse über die Konzeption dieser Oberbauvariante vorliegen. Zu klärende Fragen sind dabei die Einhaltung der Filterstabilität zwischen den einzelnen Schichten und für die Asphalttragschicht die gleichzeitige Erfüllung der Anforderungen an Versickerungsfähigkeit und Tragfähigkeit unter der teildurchlässigen Pflasterdecke. Zunächst waren Untersuchungen im Laboratorium vorgesehen, wobei drei Asphaltgemische für Tragschichten mit unterschiedlichen Hohlraumgehalten konzipiert wurden. Diese wurden hinsichtlich ihres Verformungsverhaltens bei Wärme und ihrer Wasserdurchlässigkeit untersucht. Zum einen stellte sich heraus, dass mit den gewählten Versuchen aufgrund von Kornumlagerungsprozessen keine ausreichende Differenzierung der Gemische bezüglich der Verformungsresistenz bei Wärme erfolgen konnte. Zum anderen zeigten die Durchlässigkeitsversuche, dass für eine Wasserdurchlässigkeit die Hohlraumstruktur eine größere Rolle spielt als die Höhe des Hohlraumgehalts. Großversuche im Laboratorium machten außerdem deutlich, dass Asphalttragschichten nach ZTV T-StB keine ausreichende Versickerungsfähigkeit gewährleisten. Daher sollten Gemische nach dem Merkblatt "Wasserdurchlässige Asphaltbefestigungen" konzipiert werden, wobei sich ein Hohlraumgehalt von etwa 16 Vol.-% als günstig erwiesen hat. Bewährt haben sich mechanisch verfestigte Vliese der Geotextilrobustheitsklassen 4 und 5 als Filter zwischen Bettung und Asphalttragschicht, da sie länger ein Zuschlämmen der Hohlräume der Asphalttragschicht verhindern. Oberbauvarianten mit Dränmatten stellen aufgrund der möglichen Entstehung einer Scherfuge im Oberbau keine Lösung dar. In der Versuchsstrecke in der Stadt Frankfurt a. M. wurden zwei Oberbauvarianten realisiert, die sich bezüglich des Einsatzes eines Vlieses unterschieden. Beide Varianten (mit und ohne Vlies) blieben im Betreuungsjahr der Versuchsstrecke schadensfrei. Somit konnten Schlussfolgerungen gezogen und Empfehlungen für die Ausführung der Bauweise "Pflasterdecke auf Asphalttragschicht" gegeben werden. Das Ziel des Vorhabens wurde erreicht.

Veröffentlichung