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Untersuchungen an Asphaltbauweisen mit wiederverwendeten Baustoffen in der ungebundenen Tragschicht des Oberbaus
94 340
IDN 0
Forschungsstelle Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Bergisch Gladbach
Bearbeiter Wolf, A.
Kalisch, H.
Bartolomaeus, W.
Motzke, R.
Ebbingshaus, E.
Gross, D.
Krause, B.
Kuhnke, B.
Strehlow, K.
Auftraggeber Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Stand Abschluss: Dezember 1998

Seit längerem wird die Frage gestellt, ob die Abbruchmaterialien von zu erneuernden Bauwerken in den weniger beanspruchten Konstruktionsteilen einer Straßenbefestigung wiederverwendet werden können. Im Großversuchsstand der BASt wurde ein umfangreicher Versuch an einer standardisierten Bauweise (nach RStO 86/ 89, Tafel 1, Bauklasse III, Zeile 3.2) durchgeführt, in der die ungebundene Tragschicht aus Abbruchbaustoffen hergestellt wurde. Es wurden in acht Teilfeldern folgende Materialien in der ungebundenen Tragschicht eingebaut: Grauwacke und Basalt als konventionelle Vergleichsbaustoffe, jeweils zwei unterschiedliche Gemische mit Hauptbestandteil Asphaltaufbruch (ca. 40% und 70%), mit Hauptbestandteil Betonstraßenaufbruch (ca. 70% und 95%) und mit Hauptbestandteil Hochbauschutt (ca. 45%, unterschieden durch hohen und niedrigen Anteil wenig fester Bestandteile). Für die weiteren Untersuchungen waren zwei Betriebsphasen angesetzt. In Betriebsphase I wurde mit Impulsgebermaschinen eine simulierte Verkehrsbelastung entsprechend Bauklasse III über 25 Jahre aufgebracht. In Betriebsphase II wurden zusätzlich acht Frost-Tau-Wechsel in die Straßenbeanspruchung einbezogen. Die Impulsgeberbelastung erfolgte jeweils in der Tauperiode. Je nach angenommener Frosteinwirkzone betrug die Frost-Tau-Wechsel-Beanspruchung etwa der von 10-15 Winterperioden. Ausführliche Abschlußmessungen nach den Betriebsphasen ermöglichten es, Analysen über das unterschiedliche Verhalten der Recyclingmaterialien durchzuführen. Das Gesamtergebnis der Untersuchung stellt sich wie folgt dar: Asphalt- und Betonaufbruch sind den traditionellen Baustoffen Grauwacke und Basalt in ihrer Eignung als ToB gleichzusetzen. Die geringere Verdichtungswilligkeit des Asphaltaufbruchs mit hohen Granulatanteilen (70%) wird durch die Überbauung und die Verkehrsbelastung nahezu vollständig korrigiert, so daß die Folgemessungen - bleibende Verformungen, Deflexionen, Dehnungen - kein abweichendes Verhalten gegenüber Grauwacke und Basalt zeigen. Darüber hinaus verbessern Verklebungen in bis zu 10 cm Tiefe unter der Oberfläche durch die Überbauung mit der heißen Asphaltdecke die Tragfähigkeit. Hochbauschutt mit geringem Anteil an wenig festen Bestandteilen eignet sich nur eingeschränkt für die ToB. Die Anwendung sollte auf Frosteinwirkungszone I nach RStO 86/89 beschränkt bleiben.Hochbauschutt mit hohem Anteil an wenig festen Bestandteilen (Mörtel, Gips, Kunststoffe etc.) eignet sich aufgrund mangelnder Frostsicherheit nicht zur Verwendung in der ungebundenen Tragschicht.

Veröffentlichung