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0609 183
Untersuchungen der subjektiven Wirkung von lärmmindernden Straßendecken
3.206
IDN 705541
Forschungsstelle Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Psychologie, Kognitions- und Umweltpsychologie (Prof. Dr. R. Guski)
Bearbeiter Guski, R.
Wühler, K.
Meiritz, A.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Februar 1991

In der Pilotstudie ist anhand von Laboruntersuchungen überprüft worden, inwieweit die Frequenzverschiebungen, die bei den akustischen Untersuchungen der offenporigen Straßendecken festgestellt worden sind, zu geringeren Belästigungs- und Störwirkungen führen. Dazu sind Aufnahmenvon Originalgeräuschen von 5 Erprobungsstrecken mit offenporigen Straßendecken (Drainasphalte; DA 0/8 und DA 0/11) mit entsprechenden Aufnahmen von Asphaltbetondeckenverglichen worden. An einer weiteren Strecke wurden Vergleichsaufnahmen von Zementbeton bzw. Gußasphalt erstellt. Die Originalgeräusche sind studentischen Untersuchungspersonen im Labor vorgespielt worden. Dabei wurden die folgenden Untersuchungsergebnisse erzielt: An den 5 Erprobungsstrecken betrug die festgestellte Pegelminderung der offenporigen Straßendecken zwischen 0,9 und 7,6 dB(A). Diese Pegelunterschiede haben sich signifikant im Lautheitsurteil der Untersuchungspersonen niedergeschlagen. Die Geräusche von den offenporigen Straßendecken (DA 0/8; DA 0/11) wurden durchgängig und statisch signifikant für die leiseren gehalten. Weiterhin sind die Fahrgeräusche von diesen Straßendecken als in der Tonlage weniger hoch, als weniger unangenehm und als scheinbar entfernter wahrgenommen worden. Bei der Untersuchung der Reaktionen auf Störeffekte hat sich gezeigt, daß die Untersuchungspersonen, die dem lauteren Asphaltbeton-Geräusch ausgesetzt waren, dieses um 2,5 dB(A) störender gegenüber dem offenporigen Belag empfunden haben. Offensichtlicht haben die Untersuchungspersonen nicht nur auf den Pegelunterschied beider Geräusche reagiert. Vielmehr erfolgte bei den Asphaltdecken zusätzlich zu der gemessenen höheren Geräuschabstrahlung eine Reaktion auf einen Störeffekt, der mit 2,5 dB(A) angegeben wurde und der nicht auf die Lautheitsunterschiede zurückzuführen ist.

Veröffentlichung