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Windlasten für Brücken nach ENV 1991-3
9.97240
IDN 704974
Forschungsstelle Bauhaus-Universität Weimar, Professur Verkehrsbau (Prof. Dr.-Ing. U. Freundt)
Bearbeiter Bartels, D.
Freundt, U.
Auftraggeber Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Stand Abschluss: Dezember 1997

Es war beabsichtigt, die Windlast für Brücken im Nationalen Anwenderdokument (NAD) zu ENV 1991-3 (EC1, Teil 3) analog DIN 1072 zu regeln. Zu diesem Zweck wurde ein auf ENV 1991, Teil 2-4, beruhender Vorschlag erarbeitet. Dieser weist höhere Windlasten als nach DIN 1072 aus. Durch Vergleichsrechnungen wurde am Beispiel typischer Bauwerke untersucht, wie sich die Erhöhung dieser Lasten auswirkt. Die Vergleichsrechnungen wurden auf Basis DIN 1045, 1072 und 1075 sowie ENV 1991-2,1991-3 und 1992-2 geführt. Die Vergleichsrechnungen zeigen, dass die erhöhten Windlasten nach ENV zu Bewehrungserhöhungen bei der Kappenverankerung und bei den Kragarmen sowie zu höheren Abscherkräften gegenüber DIN führen. Eine brückenspezifische Anwendung von ENV 1991-2-4 gestattet eine Differenzierung der Windlastwerte. Für die Fassung zum NAD zu ENV 1991-3 wird vorgeschlagen: Die Windlasten für Deutschland sind bei Ansatz der Windzone 3 zu bestimmen. Darüber hinaus sind die Schlankheiten bei Brücken ohne Lärmschutzwand auf max. 40 und mit Lärmschutzwand auf max. 10 zu begrenzen. Mit dieser Konstellation entsprechen die Windlasten für Brücken mit und ohne Lärmschutzwand nach ENV in etwa denen nach DIN. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen für die praktische Anwendung bezüglich der Bewehrung der Kragarme keinen Handlungsbedarf. Gesonderte Überlegungen sind beim Nachweis der Lagesicherheit für die Kombination Verkehr (Bremsen) und Wind notwendig. Fortführend werden Untersuchungen zum Bauzustand und zum Nachweis der Lagesicherheit empfohlen.

Veröffentlichung Krieger, J.: Windlasten für Brücken nach ENV 1991-3. Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Brücken- und Ingenieurbau H. 21, 1998, 19 S.