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Winterdienst und Verkehrssicherheit (innerorts)
8938
IDN 0
Forschungsstelle Technische Hochschule Darmstadt, Fachgebiet Straßenentwurf und Straßenbetrieb (Prof. Dr.-Ing. W. Durth)
Bearbeiter Levin, C.
Bark, A.
Mattheß, V.
Böhm, P.M.
Auftraggeber Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Stand Abschluss: November 1993

Im Rahmen des Forschungsauftrages sollten die Auswirkungen des differenzierten Winterdienstes auf Verkehrsablauf, Verkehrssicherheit und Wirtschaftlichkeit analysiert werden. Das Projekt erstreckt sich auf die Städte Darmstadt, Erlangen, Garmisch-Partenkirchen und Hannover. Insgesamt waren in zwei Wintern Verkehrsbeobachtungen an 21 Meßquerschnitten jeweils bei winterlichen und nichtwinterlichen Straßenzuständen vorgesehen. Die Querschnitte unterschieden sich durch die Art der Streuung, die Straßenkategorie und die Längsneigung. Die Geschwindigkeiten wurden mittels eines Vergleichs der Anhaltewege auf winterglatter und auf trockener Fahrbahn beurteilt. Die so gewonnenen Risikofaktoren zeigen ein höheres Unfallrisiko bei Glätte. Dies wurde durch die Unfalluntersuchung, die in den vier Städten über vier Winterhalbjahre durchgeführt wurde, bestätigt. Die Verknüpfung der Unfallberichte mit den Einsatzberichten und der Bezug der Unfälle auf den Einsatzzeitpunkt des Winterdienstes macht eine günstige Beeinflussung der Verkehrssicherheit durch den Winterdienst deutlich. So nimmt die Zahl der Unfälle vor dem Einsatz witterungsbedingt zu und geht danach, bezogen auf die Fahrleistung, zurück. Die Zeitverluste durch winterliche Straßenverhältnisse sind gering, spielen daher in der volkswirtschaftlichen Betrachtung kaum eine Rolle. Durch die geringere mittlere Unfallschwere sind auch die Unfallkosten an winterlichen Tagen innerorts nicht höher. Der Winterdienst trägt also zwar dazu bei, Unfälle zu vermeiden, ein volkswirtschaftlicher Gewinn läßt sich innerorts daraus aber nicht errechnen. Er liegt vielmehr darin, daß durch den Winterdienst die Leistungsfähigkeit der Straßen aufrecht erhalten wird, also Staus mit erheblichen Reisezeitverlusten vermieden werden.

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