Zurück Vor
0914 142
Wiederverwendung von Ausbauasphalt mit viskositätsmindernden Zusätzen in Walzasphalt
7.237
IDN 708832
Forschungsstelle Technische Universität Braunschweig, Institut für Straßenwesen (ISBS) (Prof. Dr. techn. Dipl.-Ing. M. P. Wistuba)
Bearbeiter Renken, P.
Wistuba, M. P.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bonn
Stand Abschluss: April 2015

Mit dem Forschungsprojekt sollte geklärt werden, ob Asphaltgranulat aus sogenannten "temperaturabgesenkten" Asphaltschichten unbeschadet für die Performance in Heißasphalt untergebracht werden kann. Es wurden systematische Untersuchungen an mit FT-Wachs, Montanwachs und Amidwachs vermischten Straßenbaubitumen und Polymermodifizierten Bitumen vorgenommen. Die Bitumen wurden im Regelfall mit 3 % der oben genannten Wachse vermischt und RTFOT- und PAV-gealtert. Für alle drei Stufen wurde eine umfangreiche Bitumenanalytik mit EP RuK, KD-Analytik, BBR-Analytik, DSR-Analytik und Untersuchungen zur Dynamischen Viskosität im Abkühlungs- und im Wiedererwärmungstrend durchgeführt. Mit systematischer Vermischung unterschiedlicher Wachse im Bitumen und unterschiedlichen Alterungszuständen wurden Splittmastixasphalte (SMA) hergestellt und diese mehrfach gealtert (Braunschweiger Alterungsverfahren). Sodann wurden SMA und AC11D-Asphalte mit "temperaturabgesenktem" Asphaltgranulat in unterschiedlichen Mengenanteilen zum einen mit regelkonformen Bitumen und zum anderen mit wachsadditivierten Bindemitteln hergestellt und die Performance überprüft. Die Untersuchungen haben unter anderem ergeben, dass der Erweichungspunkt RuK weniger gut geeignet ist, ein wachsmodifiziertes Bitumen zu charakterisieren, der Komplexe Schermodul G* ist deutlich besser geeignet. Die Kälteeigenschaften der Bitumen werden durch die Wachsadditivierung nachteilig beeinflusst. Die Wiederverwendung von wachsmodifiziertem Asphaltgranulat ist ohne nachteiligen Einfluss auf die Performance der damit hergestellten Heißasphalte möglich. Es gibt Kombinationen, bei denen mit Nachteilen für die Kälteflexibilität und die Ermüdungsbeständigkeit, insbesondere bei tiefen Temperaturen, zu rechnen ist. Es wird empfohlen, chemische Analysen an den Bitumenvariationen durchzuführen. Kennwerte der Bitumenanalytik und auch der Performance-Prüfung sind als charakteristische Spezifikationsgrößen sehr gut geeignet.

Veröffentlichung Informationen Forschung im Straßen- und Verkehrswesen, Teil: Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Lieferung Nr. 106, 2019