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Untersuchung der Anwendungsgrenzen und Verbesserungsmöglichkeiten doppellagiger Abdichtungen aus Kunststoff-Dichtungsbahnen als Schutz gegen drückendes Wasser
15.248
IDN 706807
Forschungsstelle Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen e.V. (STUVA), Köln
Bearbeiter Haack, A.
Kessler, D.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Januar 2001

Es wurde der Einsatz doppellagiger Abdichtungen aus Kunststoff- Dichtungsbahnen als Schutz gegen drückendes Wasser untersucht. Hierzu wurden ein Überblick über die auf dem Markt befindlichen Systeme gegeben und die Anforderungen an eine doppellagige Abdichtung aus Kunststoff-Dichtungsbahnen für den Einsatz im Tunnelbau zusammengestellt. Bei den an einer eigens entwickelten Einrichtung durchgeführten Versuchen wurden zwei unterschiedliche doppellagige Abdichtungsaufbauten vor allem hinsichtlich der Verlege- und der Verpresstechnik geprüft. Hierzu wurden in die Zwischenräume der Abdichtungsaufbauten bei konstantem Wasserdruck sowohl Acrylat- Gele als auch Polyurethan-Harze verschiedener Hersteller injiziert. Zunächst wurde mit Wasserdrücken bis zu 4 bar experimentiert, für die weiteren Versuche wurde der Druck jedoch auf etwa 1 bar reduziert. Die Versuche haben gezeigt, dass unabhängig vom Abdichtungsaufbau und von den eingesetzten Injektionsmaterialien die Wasserwegigkeiten von der Wassereintrittsstelle zur Leckagestelle gestoppt werden konnten. Ferner waren sowohl mit Acrylat-Gelen als auch mit Polyurethan-Harzen Nachinjektionen möglich, sodass auch neue, später evtl. entstehende Undichtigkeiten abgedichtet werden können. In der Praxis sind bei der Injektion der Schottfelder die unterschiedlichen Viskositäten und Reaktionszeiten der Verpressmaterialien zu berücksichtigen, die aus geeigneten praxisgerechten Vorversuche bestimmt werden sollten. Bei der Auswahl des Injektionsmittels bzw. bei der Einstellung der Reaktionszeit ist ferner auch die zu injizierende Feldgröße zu beachten, da in der Praxis die Entfernung zwischen Injektionsstelle und gebirgsseitiger Wassereintrittstelle und/oder tunnelseitiger Leckagestelle nicht bekannt ist. Aus diesem Grunde sollten die Felder eine Größe von etwa 50 m2 nicht überschreiten. Erfahrungen auf Tunnelbaustellen haben gezeigt, dass auf Grund der kontinuierlichen Überprüfbarkeit die Anzahl der bei Abnahme bzw. Inbetriebnahme eines Tunnels festgestellten Undichtigkeiten deutlich zurückgegangen ist. Dies ist einerseits auf die Reparierbarkeit der doppellagigen Abdichtung zurückzuführen, aber auch auf den qualitätsverbessernden psychologischen Effekt, der daraus resultiert, dass in den verschiedenen Bauphasen jeweils direkt nachvollziehbar ist, wer für die jeweilige Beschädigung der Abdichtung verantwortlich ist. Gerade für Tunnelbauwerke mit hohen Anforderungen an die Dichtigkeit ist deshalb die doppellagige Abdichtung besonders bei sehr stark aggressiven Wasser unverzichtbar.

Veröffentlichung