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Förderung eigenständiger Mobilität von Erwachsenen mit geistiger Behinderung
82.663
IDN 0
Forschungsstelle Ludwig-Maximilians-Universität München Lehrstuhl Pädagogik bei geistiger Behinderung und Pädagogik bei Verhaltensstörungen (Prof. Dr. R. Markowetz)
Bearbeiter Wolf, M.
Markowetz, R.
Schwaferts, P.
Luginger, H.
Rosin, H.
Buchberger, A.
Auftraggeber Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Stand Abschluss: August 2018

Menschen mit geistiger Behinderung sind - trotz vorhandenem Hilfe- und Unterstützungsangebot - häufig in ihrer Mobilität eingeschränkt und verfügen über weniger umfangreiche Mobilitätskompetenzen, weshalb ihre selbstständige Teilhabe am öffentlichen Personennah- und Straßenverkehr erschwert ist. Durch die Anbahnung, Erweiterung und Festigung verkehrsspezifischer Kompetenzen mittels einer Mobilitätsförderung, basierend auf der Handreichung ,MobiLe - Mobilität lernen\', soll es Erwachsenen mit geistiger Behinderung ermöglicht werden, mehr Sicherheit und Teilhabe im Straßenverkehr und somit am sozialen Leben zu erlangen. Innerhalb der MobiLe-Handreichung werden für die Planung der Mobilitätsbildung und -förderung die Mobilitätsarten, zu Fuß gehen "mit dem Rollstuhl fahren", "mit dem Bus fahren", "mit der Bahn fahren" und "mit dem Fahrrad fahren" explizit herausgegriffen. In Zusammenarbeit und Kooperation mit Partnereinrichtungen der Behindertenhilfe, Schulen, Eltern und Erwachsenen mit geistiger Behinderung wurde das Curriculum erstellt, empirisch erprobt und ausgewertet. Für die Erfolgsbewertung des Projekts wurden die Personen befragt, die für die Förderung zuständig waren. Die TeilnehmerInnen selbst wurden ebenfalls befragt, aber auch die Erfahrungen und Wünsche der Eltern von Menschen mit geistiger Behinderung wurden mit einbezogen. Die Entwicklung der MobiLe-Handreichung gliederte sich in vier Phasen: Phase 1 - ist-Analyse, Phase 2 - Konzeptualisierung der Handreichung mit Curriculum, Phase 3 - Erprobung der Handreichung mit Curriculum in der Praxis und Evaluation und Phase 4 - Optimierung der Handreichung mit Curriculum und Bewertung. Als Bindeglied zwischen Forschung und praktischer Verkehrserziehung wurde mit VertreterInnen aus Schule, Berufsausbildung und Eltern ein Expertenrat eingerichtet. Ein wesentliches Ziel dieses Gremiums war es, die Projektarbeit kritisch zu begutachten und beratend zu unterstützen. Das Endprodukt des Forschungsprojekts ist eine Handreichung mit Curriculum zur Mobilitätsförderung von Erwachsenen mit geistiger Behinderung, die in der Praxis (Berufsschule, Behindertenwerkstätten, Wohnheimen etc.) gut umsetzbar sind. Durch die Erweiterung und Festigung verkehrsspezifischer Kompetenzen, soll es zukünftig Erwachsenen mit geistiger Behinderung ermöglicht werden, mehr Sicherheit und Teilhabe im Straßenverkehr zu erhalten.

Veröffentlichung