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0510 196
Überführung der bisherigen sektoralen Entwurfsrichtlinien RAS-L, RAS- Q, RAL-K-2 und RAS-K2-B zu ganzheitlichen Richtlinien für die Anlage von Autobahnen und autobahnähnlichen Straßen
2.199
IDN 707172
Forschungsstelle Universität Hannover, Institut für Verkehrswirtschaft, Straßenwesen und Städtebau (Prof. Dr.-Ing. R. Schnüll)
Bearbeiter Schnüll, R.
Hoffmann, S.
Dammann, W.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Bonn
Stand Abschluss: September 2002

Die Aufgabe der Forschungsarbeit bestand in der Erarbeitung eines Entwurfs für neue Entwurfsrichtlinien für die Anlage von Autobahnen einschließlich der Stadtautobahnen und autobahnähnlicher Straßen ( RAA) . Hierfür muss die bisherige sektorale Aufteilung der Richtlinien in Linienführung (RAS-L), Querschnitt (RAS-Q) und Knotenpunkte ( RAL-K-2, AH-RAL-K-2, RAS-K-2-B) aufgehoben werden. Mit den neuen Richtlinien sollen künftig die Wechselwirkungen zwischen Linienführung, Querschnittsgestaltung und Knotenpunktausbildung besser berücksichtigt werden. Die Untersuchungsmethode beinhaltet neben der Fortschreibung und Aktualisierung der bestehenden Regelwerke (Integration neuer Forschungsergebnisse) auch die Erarbeitung neuer Kapitel zu den Entwurfsgrundlagen und zur Abwägung von Belangen aus verschiedenen Zielfeldern. Zusätzlich wurden im Rahmen der Erarbeitung der neuen Richtlinien Antworten auf derzeit offene Fragen bzgl. des Entwurfs von Autobahnen diskutiert. Der Entwurf der Richtlinien ist so konzipiert, dass er in allen Entwurfsstufen von der Konzeptentwicklung bis zur Konstruktion der Elemente anwendbar ist. Auf der Basis der Straßenkategorie und weiterer Einflussgrößen werden in den RAA Entwurfsklassen definiert, denen die verschiedenen Autobahntypen zugeordnet werden. Dadurch soll die Verschiedenartigkeit von Autobahnen außerhalb bebauter Gebiete und im Übergangsbereich zu bebauten Gebieten sowie innerhalb bebauter Gebiete verdeutlicht werden. Die Festlegung der Entwurfsklasse einer Autobahn erfolgt anhand der Straßenkategorie. Sofern für die Straßenkategorie mehr als eine Entwurfsklasse in Betracht kommt, sind zusätzlich die Restriktionen aus dem Umfeld zu berücksichtigen. Diese beziehen sich im Wesentlichen auf die Topographie und die Anzahl der zu schützenden Flächenfunktionen. Die Entwurfsklasse bestimmt im Folgenden die Grenz- und Richtwerte der maßgebenden entwurfstechnischen und betrieblichen Elemente im Lage- und Höhenplan sowie in den Knotenpunkten. Auch die Vorauswahl der Regelquerschnitte von Autobahnen (unter Berücksichtigung einer möglichen Umnutzung des Standstreifens) sowie die Wahl des Knotenpunktsystems erfolgt auf der Grundlage der gewählten Entwurfsklasse. Bezüglich der Ausstattung von Autobahnen sind in den Richtlinien Hinweise auf Spezialrichtlinien zur Beschilderung, zu Fahrbahnmarkierungen, zu betrieblichen Maßnahmen, zu Schutzeinrichtungen sowie zu Immissionsschutzeinrichtungen enthalten. Die RAA enthalten Grundsätze, Methoden, Entwurfs- und Ausstattungselemente für den Entwurf beim Neubau, Umbau und Ausbau von Autobahnen, d. h. von anbaufreien Straßen für Kraftfahrzeuge mit mehrstreifigen Richtungsfahrbahnen und planfreien Knotenpunkten außerhalb und innerhalb bebauter Gebiete. Der Richtlinienentwurf bildet die Grundlage für die weiterführenden Diskussionen und Arbeiten in den zuständigen Gremien der FGSV.

Veröffentlichung