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Reduzierung des Lösemittelverbrauchs bei der Prüfung von Asphalt im Laboratorium
7.175
IDN 706470
Forschungsstelle Technische Universität München, Prüfamt für bituminöse Baustoffe und Kunststoffe (Dr.-Ing. T. Wörner)
Bearbeiter Löcherer, L.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: April 2000

Die bei der Analyse von Asphalt im Laboratorium eingesetzten Lösemittel (chlorierte oder aromatische Kohlenwasserstoffe) können zur Gefährdung der Gesundheit der Menschen, die mit ihnen arbeiten müssen, führen. Daher muss bei der Prüfung von Asphalt die Substitution der Lösemittel oder eine Reduzierung ihrer Verbrauchsmengen erreicht werden. Diese Möglichkeiten werden im ersten Teil des Forschungsvorhabens untersucht. Im zweiten Teil werden mit drei Lösemitteln (Trichlorethen, Toluol und Dichlormethan) Extraktionen durchgeführt und die am zurückgewonnenen Bindemittel ermittelten Ergebnisse vergleichend zum Lösemittel Dichlormethan (einzig zugelassenes von der EU) dargestellt. Die Untersuchungen ergaben: Die Bestimmung der Rohdichte von Asphalt ist auch möglich, wenn an Stelle von Lösemittel Wasser verwendet wird. Die sich aus der Bestimmung ergebenden niedrigeren Rohdichten müssen berücksichtigt werden. Die Bestimmung des Wassergehaltes kann hinreichend genau in der Wärmekammer ermittelt werden, sodass hier auf die Verwendung von Lösemitteln verzichtet werden kann. Der Einsatz eines Mikrowellenherdes ist für die schnelle Bestimmung möglich, für exakte Bestimmungen müssen jedoch Kalibrierungen vorgenommen werden. Die Wasseraufnahme im Vakuum kann anhand der vorliegenden Ergebnisse für die Ermittlung der Hohlraumgehalte von Asphaltprobekörpern nur bedingt eingesetzt werden. Der Ersatz der Lösemittel Toluol und Trichlorethen durch das Lösemittel Dichlormethan ist differenziert zu sehen. Während die Bestimmung des Bindemittelgehaltes und der Korngrößenverteilung ohne Einschränkung auch mit Dichlormethan möglich ist, erscheint die Verwendung von Dichlormethan für die Rückgewinnung von Bindemittel, das weiter untersucht werden soll, als nicht günstiger. Außerdem ist Dichlormethan arbeitshygienisch nur graduell besser eingestuft als Trichlorethen und sein Dampfdruck ist 5mal so hoch wie der des Trichlorethen. Die bei der Durchführung des Forschungsauftrages festgestellten, im Vergleich zu Toluol und Trichlorethen deutlich höheren Lösemittelverluste dürfen nicht vernachlässigt werden, da sie eine höhere Gefährdung des Laborpersonals und ggf. eine potenzielle Gefährdung der Umwelt darstellen. Aus diesen Gründen ist ein Verzicht auf Dichlormethan anzuraten.

Veröffentlichung Löcherer, L..: Reduzierung des Lösemittelverbrauchs bei der Prüfung von Asphalt im Laboratorium. Bonn: Bundesdruckerei, 2000, 248 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBW, Bonn) H. 791)