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Vergleich und Bewertung von Ergebnissen des Plattendruckversuchs (DIN 18134) mit Einuhr- und Dreiuhrmessverfahren - Fortführung
FGSV 2/00
IDN 0
Forschungsstelle Technische Universität Dresden, Institut für Stadtbauwesen und Straßenbau (Prof. Dr.-Ing. habil. F. Wellner)
Bearbeiter Numrich, R.
Biebas, R.
Auftraggeber Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V., Köln
Stand Abschluss: Mai 2001

Zwischen den Ergebnissen von Plattendruckversuchen mit Einuhr- und Dreiuhr-Setzungsmesseinrichtung nach DIN 18134 sind in der Vergangenheit teilweise erhebliche Differenzen festgestellt worden. Im ersten Teil der Untersuchungen wurden Feldversuche an verschiedenen Baumaßnahmen in Sachsen mit unterschiedlichen Belastungsfahrzeugen und verschiedenen Positionen unter den Fahrzeugen durchgeführt. Die Auswertung ließ keinen systematischen Zusammenhang zwischen dem Belastungsfahrzeug und den Ergebnissen erkennen. Anschließende Versuche im Labor haben gezeigt, dass die Unterschiede der beiden Setzungsmesseinrichtungen im Wesentlichen aus einer Durchbiegung des Dreiuhrmessgestells resultieren, die infolge der Belastung durch die Messuhren (Widerstand der Rückstellfeder) entsteht. Die Größe der Gestellverschiebung ist abhängig von der Konstruktion und dem verwendeten Material des Messgestells. Im Rahmen dieses Vorhabens wurden 4 Messgestelle getestet. Dasjenige Gestell, das zur Durchführung der Feldversuche in der vorherigen Forschungsarbeit zur Verfügung stand, wies Gesamtverformungen von bis zu 0,25 mm bei für Feldversuche typischen Einsenkungen der Lastplatte auf. Die Ergebnisse aller Plattendruckversuche im Versuchsstand (Dreiuhrverfahren) wurden mit den gemessenen Gestellverschiebungen korrigiert und den Ergebnissen des Einuhrverfahrens gegenüber gestellt. Dabei zeigte sich, dass die bei einigen Versuchen vorher vorhandenen Differenzen von über 80 % auf etwa 5 % reduziert werden konnten. Die verbleibenden Differenzen werden auf weitere Fehlerquellen (Ablesefehler, klimatische Einflüsse, Durchbiegung der Lastplatte usw.) zurückgeführt, die in ihrer Summe im Vergleich zur Gestelldurchbiegung einiger Dreiuhr-Messgestelle jedoch vernachlässigbar sind. In einer gesonderten Messreihe wurde untersucht, in wie weit sich das Messgestell des Einuhrverfahrens (Benkelmanbalken) bei typischen Belastungen verbiegt. Dabei zeigte sich, dass die direkt an der Lastplatte abgelesenen Setzungen identisch sind mit den Einsenkungen, die hinter dem Gelenk des Messarms gemessen wurden (übliche Einuhrmessmethode). Bei den Messwerten dieses Systems handelt es ich also um relativ genaue Einsenkungen der zu prüfenden Schicht, was eine Korrektur der nach RStO geforderten E(Index v2)-Werte nicht erforderlich macht. Mit der Forschungsarbeit kann die Festlegung der DIN 18134 bestätigt werden, in Zukunft Plattendruckversuche nur noch mit dem Einuhr-Messgerät durchzuführen.

Veröffentlichung