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0515 204
Verfahren für die Berechnung der Leistungsfähigkeit und Qualität des Verkehrsablaufs auf Straßen
2.141
IDN 706009
Forschungsstelle Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Verkehrswesen (Prof. Dr.-Ing. W. Brilon)
Bearbeiter Brilon, W.
Großmann, M.
Blanke, H.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: November 1993

In der Arbeit sollten Berechnungsverfahren aus dem bestehenden deutschen Richtlinienwerk zusammengestellt werden und auf ihre Zuverlässigkeit geprüft werden. Dazu waren auch Veröffentlichungen aus der praxisnahen Literatur der Straßenverkehrstechnik heranzuziehen. Für alle Verfahren ist ein generelles Rahmenkonzept entwickelt worden. Dazu sind verschiedene Alternativen geprüft worden. Die Entscheidung fiel in Beratungen mit dem betreuenden Arbeitsausschußzugunsten eines Konzeptes, wie es auch im amerikanischen HCM 1985 verwendet wird, d.h. einer sechsstufigen Einteilung des Niveaus der Verkehrsqualität. Auf dieser Basis wurde der Entwurf für ein vorläufiges Handbuch zusammengestellt, in dem jedes Kapitel den Vorschlag für ein Berechnungsverfahren zu der jeweiligen Verkehrslage enthält. Dabei liegt das Augenmerk auf einer vereinheitlichten, praxisgerechten Form. Die redaktionelle Gestaltung orientiert sich an dem Ziel, einpraktisch anwendbares Richtlinienwerk vorzubereiten, das sich der Kritik aus Wissenschaft und Praxis stellen kann. Jedes Kapitel enthält darüber hinaus einen Abschnitt, in dem das vorgeschlagene Verfahren kommentiert, die gegebenfalls erkannten offenen Punkte mit dem daraus erwachsenden Forschungsbedarf spezifiziert sowie die maßgeblichen Quellen und weiterführende Literaturhinweise aufgenommen sind. Von daher gibt die Forschungsarbeit einen umfassenden Überblick über den derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnistand im Bereich der praktisch anwendbaren Straßenverkehrstechnik in komprimierter und übersichtlicher Form. In einigen Teilbereichen ist im Rahmen dieses Projektes auch die Methodik der Rechenverfahren weiterentwickelt worden (Knotenpunkte ohne Lichtsignalangaben und Kreisverkehrsplätze, Lichtsignalangabe, Fußgängerverkehr, insbesondere Leistungsfähigkeit von ÖPNV-Anlagen). Der Vorteil dieser Arbeit in der Planungspraxis liegt zweifellos darin, daß der Verkehrsplaner hinsichtlich der Kriterien Leistungsfähigkeit und Verkehrsqualität alle Verkehrsanlagen für den motorisierten Kraftfahrzeugverkehr, den öffentlichen Personennahverkehr, den Fußgängerverkehr und den Fahrradverkehr in einem Werk zusammengestellt findet. Die Vereinheitlichung der Berechnungsformulare erleichtert darüber hinaus die praktische Anwendbarkeit der vorgeschlagenen Berechnungsverfahren. In wesentlichen Bereichen der Straßenverkehrstechnik sind hier Verfahren zusammengestellt, die sich unmittelbar für den Einsatz in der Praxis eignen. Sie stellen den z.Zt. bestmöglichen Wissensstand für deutsche Verhältnisse in einer unmittelbar in der Praxis einsetzbaren Form dar. Die bisher in einigen Richtlinien fehlerhaften Verfahren werden durch realistischere Verfahren ersetzt. Die direkte Anwendung des Handbuchs in der Praxis kann deshalb empfohlen werden, auch wenn noch eine weitere Verbesserung der Kenntnisse - gerade aufgrund der hier vorgelegten Arbeit - sich als dringlich herausstellt.

Veröffentlichung Brilon, W.; Großmann, M.; Blanke, H.: Verfahren für die Berechnung der Leistungsfähigkeit und Qualität des Verkehrsablaufs auf Straßen. Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 669, 1993, 350 S.