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Versuche an einer Testfläche mit wasserdurchlässigem Pflasterbelag
4.184 FHC
IDN 706663
Forschungsstelle Fachhochschule Coburg, Fachbereich Bauingenieurwesen (Prof. Dr.-Ing. U. Hanses)
Bearbeiter Hanses, U.
Wolf, G.
Hofmann, T.
Auftraggeber Bayerische Forschungsstiftung, München
Stand Abschluss: Oktober 1997

Im vorliegenden Bericht werden Ergebnisse von Versuchen an einer fünfzig Quadratmeter großen Testfläche zur Rückhaltung von Niederschlagswasser in und zur Tragfähigkeit von durchlässigen Pflasterbelägen auf bindigem Planum wiedergegeben. Es wurden folgende wesentliche Erkenntnisse gewonnen: a) Je nach Sättigungszustand in der mineralischen Trag- und Frostschutzschicht verbleibt ein großer Anteil des Bemessungsregens (200 l/s ha) als Haftwasser im Porensystem. Dieses Wasser verdunstet oder fließt bei einem folgenden Niederschlag durch die Dränage ab. Es wird gezeigt, dass theoretisch eine völlig trockene Trag- und Frostschutzschicht den genannten Bemessungsregen als Haftwasser aufnehmen kann. b) Bei intensiven Niederschlägen mit Dränageabfluss ist festzustellen, dass dieser gegenüber dem Oberflächenabfluss auf versiegelter Fläche erheblich gestreckt wird. Die zeitliche Verzögerung bis zum Erreichen von 50 % der Dränageabflussmenge hängt wesentlich vom Durchlässigkeitsbeiwert der Trag- und Frostschutzschicht ab und liegt bei der Versuchen zwischen rund einer und drei Stunden. Nach den Versuchsergebnissen können durchlässigen Pflasterflächen Abflussbeiwerte durch die Dränage in der Größenordnung von 0,05 < psi < 0,2 zugeordnet werden. c) Bei den Versuchen hat sich gezeigt, dass bei Einstau der Trag- und Frostschutzschicht Tragfähigkeitsverluste (Abnahme der Verformungsmoduln) von maximal rund 15 % aufgetreten sind. Da bei durchlässigen Pflasterflächen aus Gründen der Frostsicherheit ohnehin eine größere Konstruktionshöhe notwendig ist, sind die erforderlichen Verformungsmoduln auf der Tragschicht von E( Index v2) größer gleich 120 MN/m2 im allgemeinen gut einzuhalten. Versuche mit Geogitter auf dem bindigen Planum haben gezeigt, dass die Verformungsmoduln deutlich angehoben werden. Insofern können bei wasserempfindlichen Böden durch den Einsatz von Geogittern die zu erwartenden Tragfähigkeitsverluste aufgefangen werden.

Veröffentlichung