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Verhaltensänderungen im Stadtverkehr - Ursachen und Trends in den östlichen Bundesländern, spezielle Auswertung des SrV-Plus 1991 und der Vergleich mit KONTIV 89
70.394/92
IDN 706113
Forschungsstelle Technische Universität Dresden, Institut für Stadtbauwesen und Verkehr (Prof. Dr.-Ing. K. Ackermann)
Bearbeiter Ackermann, K.
Förschner, G.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Oktober 1993

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands vollzieht sich in den neuen Bundesländern eine rasante Entwicklung im Personenverkehr. Sie wird ausgelöst durch den sprunghaft ansteigenden Pkw-Besitz und die zunehmende Pkw- Nutzung im Verkehrsgeschehen. Die Verhaltensänderungen, ihre Ursachen und Trends, werden für die neuen Bundesländer in einem grafisch aufbereiteten Kennziffernkatalog aufgezeigt. Er enthält sowohl Verkehrskennwerte des Systems repräsentativer Verkehrsbefragungen SrV 1972 bis 1991 als auch der KONTIV 1989. Damit wird das Verkehrsverhalten in Ost und West in der Gegenüberstellung anschaulich sichtbar. In der Forschungsarbeit werden allgemeine Untersuchungen zur Mobilität und Verkehrsmittelwahl aller Personen und speziellen Untersuchungen zum Verkehrsverhalten verkehrsoziologisch strukturierter Personengruppen vorgenommen. Die differenzierte Betrachtung verkehrsoziologischer Personengruppen gewährt tiefe Einblickein das Ursachengefüge zum Verkehrsaufkommen. Maßnahmen zur Beeinflussung des Werktagsverkehrs sind auf zwei Personengruppen zu konzentrieren: Berufstätige (30-35 % aller Personen) und Nichtberufstätige (10-15 % aller Personen), die im erwerbsfähigem Alter sind und über einen Pkw verfügen. Sie beteiligen sich hauptsächlich am Berufsverkehr sowie am Einkaufs- und Besorgungsverkehr. Hier sind Ansatzpunkte und beste Erfolgschancen für ein wirkungsvolles Eingreifen gegeben. Umweltfreundliche Verkehrsgestaltung muß darauf gerichtet sein, die Verkehrsteilnehmer zu bewegen, immer öfter auf den Pkw zu verzichten und an seiner Stelle auf Verkehrsmittel des Umweltverbundes (das Fahrrad sowie Busse und Bahnen) umzusteigen. Der verkehrliche Entwicklungsprozeß in den neuen Bundesländern unterliegt einer außerordentlichen Dynamik und verlangt deshalb kontinuierliche Beobachtungen.Außerdem bedürfen die Verkehrskennwerte für die Landes- und Kommunalplanungen einer baldigen Aktualisierung. Aus diesem Grund wird empfohlen, das SrV für die östlichen Bundesländer mit relativ geringem Aufwand im Frühjahr 1994 zum sechsten Male zu wiederholen. Die Alternative, anstelle des SrV ein gesamt deutsches KONTIV zum frühestmöglichen Termin durchzuführen, ist mit einem erheblichen Nachteil verbunden.Die am SrV beteiligten Städte in Ostdeutschland würden im Rahmen der gesamtdeutschen KONTIV auf die Fortschreibung ihrer Verkehrsdaten verzichten zu müssen.

Veröffentlichung