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Detailergebnis zu DOK-Nr. 29782

Schwedische Forschung über das Reifen/Fahrbahn-Geräusch - Teil I und II (Orig. engl.: Swedish Research on Tire/Road Noise - Part I and Part II)

Autoren U. Sandberg
N.A. Nilsson
Sachgebiete 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz
14.4 Fahrzeugeigenschaften (Achslasten, Reifen)

Schriftenreihe: Statusberichte. Hrsg.: Bundesminister für Forschung und Technologie, Verlag TÜV Rheinland, 1982, S. 510-537, zahlr. B, Q

In Teil I berichtet Nilsson über Untersuchungen auf dem Innentrommelprüfstand mit kontaktfreier Messung der Schwingungsgeschwindigkeit der Reifenlauffläche mittels Laser-Doppler-Vibrometrie. Es besteht ein Zusammenhang zwischen dem Unebenheitsspektrum des Straßenbelages und dem abgestrahlten Lärm unter 800 Hz, d. h. der Reifenkörper wird durch die Fahrbahnunebenheiten zu Schwingungen angeregt. Im Frequenzbereich über 800 Hz ist Luftresonanz-Abstrahlung die Quelle des Geräusches. Als Entstehungsmechanismus für die Profilstollen-Erregung am Ende der Berührungsfläche im Frequenzbereich über 800 Hz kann auch das Aufbrechen adhäsiver Verbindungen angenommen werden. Luftresonanzen, die am Auslauf der Kontaktflache durch Hohlräume innerhalb dieser Zone verursacht werden, und die schalltrichterartige akustische Aufladung am Auslauf beeinflussen das hochfrequente Geräusch am Ende der Kontaktzone. Die Druckdifferenz ruft beim Offnen eine akustische Resonanz hervor. Am Einlauf in die Kontaktfläche wurde Gerausch von über 800 Hz festgestellt, das beim Aufprall durch die plötzliche Verzögerung der Profilstollen hervorgerufen wird. Davon ruhrt das stärkere Geräusch auf harten Betonoberflächen gegenüber weicheren Asphaltoberflächen her. In Teil II wird von Sandberg festgestellt, daß bei den heutigen Straßen die Fahrbahnoberfläche ein wichtigerer Einflußfaktor auf das Reifen/ Fahrbahn-Geräusch ist als der Reifen. Bei Nutzfahrzeugreifen ist der Einfluß etwas geringer und der Variationsbereich der Reifentypen größer. Um eine wenig Geräusch erzeugende Fahrbahn herzustellen, muß man folgendes beachten: die Grobstruktur soll klein sein (Wellenlängen größer als 10 mm), die Feinstruktur soll rauh sein (Wellenlängen kleiner als 10 mm), künstliche Vertiefungen, geschlossene Taschen müssen vermieden werden, Schallabsorption sollte begünstigt werden, z. B. durch Verwendung von Drainoberflächen. Mit derartigen Oberflächen wurden Geräuschminderungen von 3-5 dB (A) erreicht.