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Detailergebnis zu DOK-Nr. 30040

Verwendung des Nebengesteins der Steinkohle als Dammaterial im Straßenbau

Autoren A. Toussaint
Sachgebiete 9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe

Bericht der 3. Nationalen Tagung 'Ingenieurgeologie', Ansbach, Mai 1981; Deutsche Gesellschaft für Erd- und Grundbau, Essen, 1982, S. 88-92, 5 B, 5 Q

Mit rund 70 bis 80 Millionen t/Jahr stellt das zu Tage geförderte Nebengestein des Steinkohlenbergbaus an Rhein, Ruhr und Saar die größte Menge aller in der Bundesrepublik anfallenden industriellen Reststoffe dar. Es handelt sich dabei um Ton- und Schluffstein des Oberkarbon mit Übergängen zu Sandsteinen und Konglomeraten und ist in der Regel zu gut kornabgestuften Körnungen gebrochen. Da nur ein geringer Teil wieder unter Tage verfüllt wird, muß das als "Berge" bezeichnete Nebengestein auf Halden verkippt oder anderen Verwendungszwecken zugeführt werden. Dem kam in den vergangenen Jahrzehnten der große Bedarf an Dammschüttmaterial für die umfangreichen Straßenbauten und Gewässerregulierungen im Industriegebiet an Rhein und Ruhr entgegen. Als Baustoff weisen die Berge besondere Eigenarten auf, da das nicht witterungsbeständige Gestein zwar granulometrisch als grobkörniger Boden einzustufen ist, aber aufgrund seines Mineralbestandes und seines Festigkeitsverlustes infolge Wassergehaltsänderungen an der Atmosphäre zerfällt und bindige Eigenschaften hat. Diese Eigenarten waren wohl der wesentliche Grund dafür, daß Berge für Straßendämme zunächst nur wenig verwendet wurden. Durch systematische Untersuchungen im Labor und auch im Baustellenmaßstab wurden dann die Grundlagen für den zweckmäßigen Einbau- und Verdichtungsvorgang der Berge geschaffen, die zur erfolgreichen Verwendung von vielen Millionen Tonnen Bergen als Dammschüttmaterial führte. Die frostbeständige Verfestigung gut kornabgestufter Waschberge mit hydraulischen Bindemitteln wird zur Zeit erprobt und eröffnet weitere Verwendungsmöglichkeiten für das Nebengestein der Steinkohle im Straßenbau.