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Detailergebnis zu DOK-Nr. 75190

Radwege und niederländische Kreuzungen: keine Wunderlösung

Autoren A. Schwab
Sachgebiete 5.5 Radverkehr, Radwege
5.11 Knotenpunkte
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

mobilogisch! 40 (2019) Nr. 2, S. 25-30, 4 B, 13 Q

Rechtsabbiegender Lkw übersieht eine/n geradeausfahrende/n Radfahrer/in, die/der zuvor parallel zu ihm fuhr ... Durchschnittlich fast wöchentlich kommt es so in Deutschland zu einem Todesfall an einer Kreuzung oder Einmündung. Das Risiko muss bestmöglich vermieden werden. Neben Abbiegeassistenten für Kfz und dem Schulterblick ihrer Fahrer/innen spielt unter anderem auch die Infrastruktur eine Rolle. Die größte Wahrscheinlichkeit einer Kollision besteht, wenn das rechtsabbiegende Kfz vor der Furt der Querstraße gehalten hat und wieder anfährt, während ein geradeaus orientiertes und bevorrechtigtes Fahrrad (bei Grün) ohne Halt herannaht. Gemäß Untersuchungen der Unfallforschung der Versicherer (UDV) im Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind Lieferwagen, Lkw und Busse zwar nicht überproportional häufig an Rechtsabbiegeunfällen mit Fahrradkollision beteiligt, sondern in etwa nur im Rahmen ihrer Verkehrsanteile. Doch haben Unfälle mit Beteiligung von Lkw und Lieferwagen im Mittel schwerere Unfallfolgen für den/die Radfahrer/in. Der Pkw-Anteil bei den 873 untersuchten Rechtsabbiegeunfällen lag bei 86 %. Geeignete infrastrukturelle Maßnahmen sind grundsätzlich: Signalisierung, Kleine Eckausrundungen, Sichtverhältnisse und Lage der Radverkehrsführung am Knotenpunkt: Was hier am besten ist, scheidet seit kurzem die Geister.