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Detailergebnis zu DOK-Nr. 78468

Analyse des Routenwahlverhaltens von Radfahrenden auf Grundlage GPS-basierter Daten zum real beobachteten Verkehrsverhalten

Autoren S. Huber
Sachgebiete 0.11 Datenverarbeitung
5.5 Radverkehr, Radwege
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen

Dresden: Technische Universität, Professur für Verkehrsökologie, Dissertation, 2022, 233 S., 99 B, 22 T, zahlr. Q, Anhang. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-790357

Eine an den Bedürfnissen von Radfahrenden orientierte Planung ist für die Förderung des Radverkehrs unumgänglich. Um den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur entsprechend zu planen, sind jedoch Informationen zum Routenwahlverhalten der Radfahrenden und dessen Einflussfaktoren notwendig. Mit diesen Informationen können zum Beispiel Wirkungen von Maßnahmen oder die zukünftige Nutzung von geplanter Radverkehrsinfrastruktur abgeschätzt werden. Vor allem in der letzten Dekade (2010-2020) wurden zahlreiche internationale Arbeiten vorangetrieben, die die Routenwahl auf Basis von GPS-basierten Daten zum real beobachteten Routenwahlverhalten untersuchten. Da die Studien meist für einzelne und nichtdeutsche Städte durchgeführt wurden, lassen sich die Ergebnisse jedoch nicht direkt auf den deutschen Raum übertragen. Um die Einflussfaktoren der Routenwahl für den deutschen Raum zu untersuchen, wurde in der Arbeit die Routenwahl von Radfahrenden im Raum Dresden analysiert. Basis der Untersuchung stellt ein während der Aktion STADTRADELN erhobener GPS-Datensatz dar, der 18 459 Radfahrten von 1 361 Radfahrenden enthält und Auskunft über deren real beobachtetes Routenwahlverhalten gibt. Die erhobenen Routendaten wurden mit unterschiedlichen Verfahren aufbereitet und über ein Verkehrsnetz mit Sekundärdaten angereichert, sodass die Eigenschaften der gewählten Routen berechnet und den jeweils erzeugten und nicht gewählten Routenalternativen gegenübergestellt werden konnten. Der Einfluss der unterschiedlichen Faktoren wurde anschließend mittels logistischer Regressionsanalyse untersucht. Das Ergebnis der Untersuchung zeigt auf, dass sich die folgenden Einflussfaktoren positiv auf die Routenwahl auswirken: Existenz von Radverkehrsinfrastruktur, geringe Längsneigungen, gute Oberflächenbeschaffenheit (zum Beispiel Asphalt), Vorhandensein anderer Radfahrender entlang einer Route, geringe zulässige Maximalgeschwindigkeit des motorisierten Verkehrs, geringe Fahrstreifenanzahl des Kfz-Verkehrs, durch Lichtsignalanlagen geregelte Knotenpunkte und Grün- und Wohngebietsflächen. Demgegenüber üben die folgenden Einflussfaktoren einen negativen Einfluss auf die Wahl einer Route aus.