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Detailergebnis zu DOK-Nr. 78384

Ablenkung im Straßenverkehr in Österreich: Nebentätigkeiten bei Fußgängern, Radfahrern und Pkw-Lenkern

Autoren F. Schneider
A. Soteropoulos
R. Neustifter
K. Robatsch
Sachgebiete 5.5 Radverkehr, Radwege
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Zeitschrift für Verkehrsrecht 67 (2022) Nr. 4, S. 148-156, 12 B, 1 T

Ablenkung beziehungsweise Unaufmerksamkeit ist seit Jahren die vermutete Hauptunfallursache Nummer 1 bei Unfällen im Straßenverkehr in Österreich und stellt eine zunehmende Herausforderung für die Verkehrssicherheit dar. Das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) gibt in dem Beitrag einen Überblick über Ergebnisse einer österreichweiten Repräsentativbefragung zu Verhalten und Einschätzungen zu Nebentätigkeiten von Personen im Fuß-, Rad- und Pkw-Verkehr sowie über eine österreichweit durchgeführte Beobachtungsstudie zum tatsächlichen Verhalten und zur Ablenkung von Zufußgehenden und Radfahrenden. Aufbauend auf den Ergebnissen werden Maßnahmen zur Prävention von Unfällen im Zusammenhang mit ablenkenden Tätigkeiten und zur Erhöhung der Verkehrssicherheit abgeleitet. Grundsätzlich erfordert die Teilnahme am Straßenverkehr vollkommene Aufmerksamkeit und schnelle Reaktionsfähigkeit. Hierbei sind vier Fähigkeiten von Relevanz, die alle Verkehrsgruppen sicher durch den Straßenverkehr bringen: 1) visuelle Aufmerksamkeit, 2) auditive Aufmerksamkeit, 3) physische (biomechanische) Aufmerksamkeit und 4) kognitive Aufmerksamkeit. Werden im Straßenverkehr Nebentätigkeiten ausgeführt, kann dies zu Ablenkung und Unachtsamkeit und in weiterer Folge zu sicherheitskritischem Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern mit schwerwiegenden Folgen führen. Insbesondere durch die Einschränkung einer oder mehrerer der oben genannten Fertigkeiten besteht ein erhöhtes Unfallrisiko. So wird die visuelle Aufmerksamkeit beispielsweise durch den Blick auf das Mobiltelefon reduziert, Musikhören über Kopfhörer verringert die auditive Aufmerksamkeit die physische Aufmerksamkeit wird zum Beispiel durch das Tippen von Nachrichten am Mobiltelefon reduziert und Tagträume oder Konversationen mit anderen Personen im Auto verringern die kognitive Aufmerksamkeit.