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Detailergebnis zu DOK-Nr. 79253

Mineralische Ersatzbaustoffe als Komponenten für Vegetationssubstrate

Autoren M. Leson
Sachgebiete 9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe
9.6 Schlacken (Hochofen-, Metallhütten-, LD-)
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP

Gesteinstagung 2023 am 9. und 10. März 2023 in Erfurt. Köln: FGSV Verlag, 2023, USB-Stick (Schriftenreihe der Arbeitsgruppe "Gesteinskörnungen, Ungebundene Bauweisen" (FGSV, Köln) H. 13) (FGSV M 13) 10 S., 7 B, 3 T, zahlr. Q

Vegetationssubstrate auf Basis von Gesteinskörnungen werden auf vielfältige Weise eingesetzt, um vor allem im Straßen- und Wegebau Verkehrsflächen zu begrünen. Dadurch kann gerade im Bereich der städtischen Wärmeinsel durch Pflanzungen von zum Beispiel Straßenbäumen ein kühlender Effekt erzielt werden. Im Rahmen eines Forschungsprojekts wurden zwei Hochofenstückschlacken, die sich hinsichtlich ihrer bodenchemischen Parameter (pH-Wert, Salzgehalt) unterscheiden, als Gesteinskörnung für Vegetationssubstrate vertiefend untersucht. Unter Verwendung dieser Schlacken wurden Baumsubstrate hergestellt und in einem Freilandversuch mit auf Lava basierenden Referenzsubstraten verglichen. Als Versuchspflanzen wurden Weiden verwendet, da sie durch eine schnelle Wuchsentwicklung gekennzeichnet sind und so in der relativ kurzen Versuchszeit von zwei Vegetationsjahren schnell Ergebnisse zu erwarten waren. Der Freilandversuch zeigt, dass HOS als Komponente für Baumsubstrate grundsätzlich geeignet ist, wenn die bodenchemischen Vorgaben der FLL erfüllt werden. Die Wuchseigenschaften in den Baumsubstraten mit der salzarmen HOS 2 waren vergleichbar gut oder teilweise besser als bei den auf Lava basierenden Referenzsubstraten. Das Potenzial der salzreicheren HOS 1 konnte noch nicht abschließend bewertet werden. Obwohl die untersuchten Weiden mit HOS 1 gut angewachsen waren, war das Wuchsverhalten schlechter als bei den Substraten mit Lava oder der salzarmen HOS 2. Um Schlacken mit erhöhten Salzgehalten für diesen Zweck verwenden zu können, wird eine Vorbehandlung beziehungsweise Optimierung im Zuge der Aufbereitung vorgeschlagen. Am effektivsten hat sich dabei im Labormaßstab eine Beregnung der Schlacke mit zwischengeschalteten Trocknungsphasen erwiesen. Es wird vorgeschlagen, diese Optimierungsmaßnahme in den Aufbereitungswerken durch die Beregnung von Haufwerken umzusetzen. Konkrete Untersuchungen zu dieser Maßnahme mit gezielter künstlicher Beregnung im Praxismaßstab wurden im Rahmen des Forschungsvorhabens allerdings noch nicht durchgeführt. Eine weitere Möglichkeit, die Salzgehalte der Baumsubstratmischung weiter zu optimieren, kann eine Verringerung der feinen Kornanteile darstellen.