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Detailergebnis zu DOK-Nr. 79348

Verkehrslärmbelästigung in der LIFE-Erwachsenenstudie in Deutschland: Expositions-Wirkungsbeziehungen und ein Vergleich mit den WHO-Kurven (Orig. engl.: Traffic noise annoyance in the LIFE-adult study in Germany: Exposure¬response relationships and a comparison to the WHO curves)

Autoren K. Romero-Starke
M. Schubert
P. Kaboth
J. Gerlach
J. Hegewald
M. Reusche
D. Friedemann
A. Zülke
S.G. Riedel-Heller
H. Zeeb
A. Seidler
Sachgebiete 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz

Environmental Research 228 (2023) Nr. 115815, 9 S., 1 B, 3 T, zahlr. Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://dx.doi.org/10.1016/j.envres.2023.115815

Lärmbelästigung ist die zweithäufigste Ursache für den Verlust von behinderungsbereinigten Lebensjahren aufgrund von Umgebungslärm in Europa. Es werden immer noch Beweise für Expositions-Wirkungs-Beziehungen (Exposure-response relationships, ERRs) für Verkehrslärmbelästigung mit genaueren Expositionswerten benötigt. In einer Analyse der bevölkerungsbasierten LIFE-Erwachsenenstudie in Leipzig des Leipziger Forschungszentrum für Zivilisationserkrankungen sollten die Auswirkungen von Straßen-, Eisenbahn- (Züge und Straßenbahnen) und Fluglärm auf die hohe Lärmbelästigung (High Annoyance, HA) untersucht werden. Die Daten zur Verkehrsexposition wurden für das Jahr 2012 erhoben und die Daten zur Lärmbelästigung wurden zwischen 2018 und 2021 ausgewertet. HA wurde nach internationalen standardisierten Normen definiert. Es wurden Risikoschätzungen mittels logistischer Regression berechnet, wobei für Alter, Geschlecht und sozioökonomischen Status kontrolliert wurden und die ERRs wurden mit denen aus dem letzten WHO-Review zu diesem Thema verglichen. Ergebnisse: Fluglärm hatte das höchste relative Risiko für lärmbedingte HA. Die Risikoschätzungen für Straßen- und Eisenbahnverkehr waren ähnlich. Im Vergleich zu den WHO-Kurven war der Anteil der stark belästigten Personen bei Straßen- und Schienenverkehrslärm etwas geringer, bei Fluglärm jedoch höher. Es lässt sich festhalten, dass Fluglärm besonders störend ist. Es gab Unterschiede zwischen den ERRs der Studie und denen der WHO-Studie, insbesondere für Fluglärm. Diese Unterschiede lassen sich zum Teil durch die bessere Genauigkeit der Expositionswerte erklären, da sekundäre Straßennetze und Straßenbahnlärm berücksichtigt wurden, und durch das Fehlen eines Nachtflugverbots am Flughafen Leipzig. Geografische, regionale und klimatische Unterschiede, Inkonsistenzen bei den HA-Grenzwerten sowie zeitliche Entwicklungen bei der Lärmbelästigung können die Unterschiede ebenfalls erklären. Da die ERRs als Grundlage für die Entscheidungsfindung in der öffentlichen Politik dienen, wird eine regelmäßige Aktualisierung der Kurven auf der Grundlage neuer Erkenntnisse empfohlen.