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Detailergebnis zu DOK-Nr. 80369

Netzwerk-Ineffizienz: Empirische Befunde für sechs europäische Städte (Orig. engl.: Network inefficiency: Empirical findings for six European cities)

Autoren L.S. Hamm
A. Loder
G. Tilg
M. Menendez
K. Bogenberger
Sachgebiete 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
5.9 Netzgestaltung, Raumordnung
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit)

Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2676, H. 8, 2022, S. 99-111, 5 B, 3 T, 36 Q. − Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr

Bei der Planung von Straßennetzen werden inhomogene Verkehrsbedingungen und die Auswirkungen multimodaler Wechselwirkungen häufig vernachlässigt. Dies kann dazu führen, dass die Netzkapazitäten erheblich überschätzt werden. Empirische makroskopische Fundamentaldiagramme (MFD) oder Volumen-Verzögerungs-Beziehungen weisen erhebliche Streuungen auf, die eine Verringerung der Netzleistung und eine ineffiziente Nutzung der Infrastruktur widerspiegeln. Dies hat zur Folge, dass die externen Kosten des Autoverkehrs unterschätzt werden, wenn die Planung von Verkehrskapazitäten und -geschwindigkeiten auf optimalen statt auf realen Schätzungen beruht. In dem Beitrag der TU München wird ein explorativer und empirischer Ansatz vorgestellt, um die Ineffizienz des Netzes zu analysieren und ihre Ursachen zu quantifizieren. Es wird vorgeschlagen, die Netzeffizienz zu messen, indem die Idee der überschüssigen Verspätungen für das MFD eingeführt wird. Diese überschüssigen Verspätungen werden als die Differenz zwischen der beobachteten Geschwindigkeit und der optimalen Netzgeschwindigkeit bei einer bestimmten Dichte definiert. Das Konzept wird auf Verkehrsdatensätze von sechs europäischen Städten angewendet, die sich in der Art der Datenerhebung unterscheiden, und es werden Quantilsregressionsmethoden für die Analyse verwendet. Es wird festgestellt, dass es in jedem Datensatz zu übermäßigen Verspätungen kommt, die mit der Verkehrsbelastung des Straßennetzes zunehmen. Darüber hinaus bestätigen die Autoren die Intuition, dass Lichtsignalsteuerung, Netzbelastung und Multimodalität den Grad der Netzineffizienz beeinflussen. Die Formel für den Verspätungsüberschuss ermöglicht es, diese Informationen auf einfache Weise zu quantifizieren und liefert neben dem Standard-MFD-Modell zusätzliche Erkenntnisse. Der Ansatz unterstützt Planerinnen und Planer dabei, bessere realitätsnahe und weniger optimistische Geschwindigkeitsprognosen für Verkehrsanalysen zu erhalten und schlägt vor, den städtischen Verkehr auf räumlich und zeitlich effizientere Verkehrsträger zu verlagern.