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Detailergebnis zu DOK-Nr. 29660

Einfluß von Kautschukzusätzen bei Gußasphaltdeckschichten

Autoren C. Herold
Sachgebiete 9.1 Bitumen, Asphalt
9.10 Gummi, Kautschuk, Asbest

Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) (1981), H. 335, 29 S., zahlr. B, T, Q

Die Forschungsarbeit hatte zum Ziel, festzustellen, ob synthetische Kautschukzusätze zu Gußasphalt einen nachweislich günstigen Einfluß auf das Deformationsverhalten bei hohen und die Rißanfälligkeit bei tiefen Temperaturen haben. Dies wurde speziell für niederfrequente Belastungen hochbeanspruchter Verkehrsflächen wie Bushaltestellen in Praxis- und Laborversuchen an zwölf verschiedenen Gußasphaltmischungen untersucht. Neben dem Kautschukgehalt (0-4 % bezogen auf das Bindemittel) dienten der Brechsandanteil, die Bitumensorte und der Gehalt an Naturasphalt (Trinidad) als Parameter. An den Probeflächen wurden in regelmäßigen zeitlichen Abständen Profilmessungen vorgenommen und ausgewertet. Im Labor erfolgten an denselben Mischungen Druckschwellversuche im Temperaturbereich von + 10 bis ÷ + 35 % Grad Celsius sowie Biegezugsversuche bei - 20 bis + 20 Grad Celsius. Die Auswertung führte zu folgenden Ergebnissen: Kautschuk hat auf das Deformationsverhaiten von Gußasphalt unter niederfrequenter Druckschwellbeanspruchung im angegebenen Temperaturbereich einen stabilisierenden Einfiuß. Dieser Einfluß wird ab etwa 3 % Zusatz bezogen auf das Bindemittel signifikant wirksam. Gleichzeitig wird das Rißverhalten bei tiefen Temperaturen ( - 20 Grad Celsius) günstig beeinflußt. Kautschuk als Zusatz unterscheidet sich dabei grundsätzlich von anderen Möglichkeiten der Modifizerung von Gußasphalt wie etwa der Verwendung anderer Bitumensorten, dem Zusatz von Brechsand oder Trinidad, bei denen die Verbesserung der Standfestigkeit bei höheren Temperaturen mit einem mehr oder weniger starken Anwachsen der Rißgefahr bei tiefen Temperaturen gekoppelt ist. Eine nach dem MlNERschen Prinzip für jede Mischung definierte Schädigungszahl ermöglichte einen gut korrelierenden Vergleich mit den in der Praxis gemessenen Verformungswerten. Es besteht somit grundsätzlich die Möglichkeit, mit labormäßigen Mitteln Aussagen über das zu erwartende Praxisverhalten ( relative Lebensdauer) verschiedener Gußasphaltmischungen für gleichgeartete Beanspruchungsfälle zu treffen.