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Detailergebnis zu DOK-Nr. 30033

Dickflüssiger Beton ohne Verdichtungserfordernis, Teil 1

Autoren F. Howanietz
K.H. Wegleitner
S. Pieh
Sachgebiete 9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk

Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 181, 1982, 50 S., zahlr. B, T, Q

In den letzten Jahren wurden in der Betonindustrie vielfach Entwicklungen forciert, durch Zusatz vollsynthetischer Stoffe ohne Wasserzugabe die Wirksamkeit von Betonverflüssigern zu verbessern. Der so entstehende Fließbeton zeigt jedoch eine starke Neigung zur Entmischung, so daß die Gefahr einer Trennung der Einzelbestandteile nach dem spezifischen Gewicht gegeben ist. Durch die Erhöhung des Sandanteils und durch Beschränkung des Größtkorns der Zuschläge auf meistens 16 mm wurde weiters versucht, das Absetzen der Zuschläge zu verzögern. Bei senkrechten Bauteilen verändern jedoch auch diese Maßnahmen das Verhalten des Fließbetons kaum. Das Zusammenwirken von aus österreichischen Zwischenprodukten entwickelten Mikro- und Makroluftporenbildnern in Verbindung mit Verflüssigern führte im Zuge der Bearbeitung des gegenständlichen Forschungsvorhabens zu einem Betonzusatz, der mehrere Frischbetoneigenschaften gleichzeitig verändert. Diese neue Kombination wirkt stark plastifizierend, wobei ein speziell aufeinander abgestimmtes Luftporensystem die Zementmatrix so verstärkt, daß die Zuschläge getragen werden und in Schwebe bleiben. Die Folge ist ein dickflüssiger Beton, der diese Eigenschaft auch bei einem Ausbreitmaß von über 60 cm beibehält. Der dickflüssige Zustand ermöglicht es, auch Zuschläge von über 32 mm in Schwebe zu halten, wobei der Kornanteil unter 4 mm an der unteren Grenze des "günstigen Bereichs" liegen kann. Der Beton mit homogenem Gefüge bleibt trotz eines Ausbreitmaßes von 60 cm modellierbar und erfordert keine Verdichtung durch Rüttler. Die erforderliche Luftporenmenge zur Erreichung des dickflüssigen Zustands vermindert entgegen den Erfahrungen die Druckfestigkeit nicht. Durch die gesteigerte Dispergierfähigkeit, vor allem der Verflüssigerkomponente, werden beim gleichen absoluten Wassergehalt im Beton oft wesentlich höhere Betondruckfestigkeiten erzielt. Das entwickelte System ermöglicht somit die Erzeugung von Betonen mit dickflüssiger Konsistenz; keine Verdichtungserfordernis des Frischbetons; Homogenität durch das in Schwebe halten der Zuschläge auch über 32 mm, wobei Sieblinien verwendet werden, die hinsichtlich Wasseranspruch die Erzeugung von wirtschaftlichem Beton ermöglichen. Aufgrund des zähflüssigen Charakters ist auch die Möglichkeit der Modellierbarkeit des Betons, z. B. für die Ausbildung von Gefällen, gegeben.