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Detailergebnis zu DOK-Nr. 30194

Untersuchung zur Verkehrsmittelwahl im Personennahverkehr

Autoren G. Sammer
Sachgebiete 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 179, 1982, 248 S., zahlr. B, T, Q

Ziel des gegenständlichen Forschungsvorhabens war es, die bis heute entwickelten Modelle bzw. Verfahren der Verkehrsmittelwahl systematisch zu ordnen, deren Einflußgrößen zu analysieren, Ursache - Wirkungszusammenhänge aufzuzeigen und anhand von empirischen Analysen Vorschläge für die Verkehrsmodellerstellung zu machen. Die Analyse von Wegemustern und Wegeketten gibt Aufschluß über die Zusammenhänge von mehreren Fahrten bzw. Wegen zwischen dem Verlassen und der Heimkehr zur Wohnung als dem zentralen Ort der menschlichen Aktivitäten. Hierbei zeigt sich, daß die getrennte Betrachtung von Fahrten und Wegen eine sehr vereinfachende Betrachtung des Verkehrsverhaltens darstellt. insbesondere ist bei Wegeketten eine spezielle Art Wahlgebundenheit für die Verkehrsteilnehmer vorhanden. Die Verkehrsmittelwahl und Verkehrsverflechtung weist viele gemeinsame Charakteristika, vor allem in bezug auf die Verkehrsmitteleigenschaften, auf. Auf diesen Überlegungen aufbauend wird eine wahrscheinlichkeitstheoretische Ableitung des verallgemeinerten Gravitationsmodelles, auch als simultanes Verkehrsverflechtungs- und Verkehrsmittelwahlmodell bekannt, dargelegt. Breiten Raum wird der Analyse und dem Vergleich der Einflußgrößen für die Verkehrsmittelwahl in verschiedenen Untersuchungen, den Merkmalen der Verkehrsteilnehmer der Fahrt, der Verkehrsmittel und der raumrelevanten Strukturmerkmale, gewidmet. In einer empirischen Analyse von Daten der Verkehrsuntersuchung aus der Region Graz werden verschiedene Modelle der Verkehrsmittelwahl, ausgehend von den vorhergehenden Analysen, entwickelt und getestet. Hierbei wird besonderes Augenmerk auf die Verkehrsmittelwahl für Reisezwecke, die über den Berufspendlerverkehr hinausgehen, gelegt. So werden insgesamt 14 Arten von personenbezogenen Reisezwecken behandelt, die zum Teil sich in ihrer Definition überlappen (Pendlerverkehr, heimgebunden; Berufspendlerverkehr, heimgebunden; Ausbildungspendlerverkehr, heimgebunden; Pendlerverkehr, wahlfrei und heimgebunden; Einkaufsverkehr, heimgebunden; Einkaufsverkehr, heimgebunden und wahlfrei; Freizeitverkehr, heimgebunden; Freizeitverkehr, heimgebunden und wahlfrei; nicht heimgebundener Verkehr; Wirtschaftsverkehr; Wirtschaftsverkehr, betriebs- und nicht betriebsgebunden; Wirtschaftsverkehr, heim- und nicht heimgebunden). Als ein "Nebenprodukt" dieser Untersuchung wird ein Verkehrswegewahlmodell für den öffentlichen Nahverkehr vorgestellt, mit welchem die verkehrsmittelspezifischen Charakteristika für die empirischen Analysen ermittelt wurden. In diesem Zusammenhang erfolgt auch eine Systematisierung von diesen Modellen. Das Ergebnis der gegenständlichen Forschungsarbeit kann vor allem für die praktische Verkehrsplanung als Anregung und zur Beurteilung von Planungszielen in der Verkehrsmittelwahl dienen.