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Detailergebnis zu DOK-Nr. 31877

Zur Frage der Haftfähigkeit von Bitumen am Gestein

Autoren H. Gregori
R. Krzemien
Sachgebiete 9.1 Bitumen, Asphalt

Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) Nr. 213, 1983, S. 39-64, 13 B, 10 Q

Die Festlegung zahlenmäßiger Anforderungen an die Haftfähigkeit anläßlich der Neubearbeitung der RVS 8.514l) (75 % Bedeckung nach 48stündiger Lagerung im Wasser von + [40 ± 2] Grad Celsius an Stelle des bisher üblichen Wasserlagerungstests an Marshall- Probekörpern) und der RVS 8.627 2) (75 % Bedeckung nach 48stündiger Lagerung in Wasser von +[40 ± 2] Grad Celsius an Stelle einer Bedeckung von mehr als der Hälfte der Oberfläche) machte eine Umstellung der ÖNORM C 9250, 24. Teil 3), von der verbalen Beurteilung der Bedeckung der Ecken, Kanten und Flächen auf eine prozentuale Schätzung der Bedeckung erforderlich. Der hierfür ausgearbeitete Normenentwurf wurde in einem Ringversuch von 13 Laboratorien an 12 Proben in Form von Doppelbestimmungen erprobt. Die statistische Auswertung ergab eine Standardabweichung für die Schätzung der Bedeckung (mehrere Beobachter an derselben Probe) in der gleichen Höhe wie die Standardabweichung unter Wiederholbedingungen (ein Beobachter, zwei vergleichbare Proben) von 4, 4 % absolut. Für die Standardabweichung unter Vergleichsbedingungen wurde folgende Abhängigkeit vom Zahlenwert des Ergebnisses gefunden: sR = 2,58 + 1,59x - 0,0159x2. Da die Vergleichbarkeit für den vorgesehenen Grenzwert von 75 % mit R = 94, 5 % viel zu hoch ist, wurden detaillierte und exaktere Vorschläge für die Vorbereitung der Prüfkörnungen (Waschen, Trocknen, Umhüllen), die 48stündige Wasserlagerung und die Angabe der Versuchsergebnisse ausgearbeitet. Für die künftige Beurteilung wird folgendes Schema vorgeschlagen: Ecken: bedeckt - nicht bedeckt; Kanten: bedeckt - nicht bedeckt; Flächen: Prozentsatz der Bedeckung auf 5 % genau (Tröpfchenbildung). Auf die Beurteilung nach 3 und 24 Stunden kann verzichtet werden. Um die wirtschaftlichen Auswirkungen der wegen der höheren zulässigen Hohlraumgehalte auf 75 % Bedeckung erhöhten Anforderungen abschätzen zu können, wurden 65 Splitte und Kiese aus dem ganzen Bundesgebiet untersucht. Während bisher bei nur etwas über 10 % der Materialien eine Haftmittelzugabe erforderlich war, würde das in Zukunft mehr als 50 % der Materialien betreffen Der vorgesehene Grenzwert von 75 % liegt genau in der Klasse von 70 % bis 80 % mit der relativ größten Häufigkeit von Versuchsergebnissen von fast 40 %, was bei diesen Gesteinsvorkommen zu ständig wechselnden Beurteilungen hinsichtlich des Erfordernisses einer Haftmittelzugabe führen würde. Auch fallen unter diese Grenze einige vom Chemismus gesehen zu Bitumen affine Gesteine, für die sicherlich keine Haftmittelzugabe erforderlich ist. Es wird daher eine Herabsetzung des Grenzwertes der Bedeckung, unter dem eine Haftmittelzugabe erforderlich ist, auf 65 % empfohlen.