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Detailergebnis zu DOK-Nr. 32101

Verwendbarkeit von Schlacken-Granulat-Beton als wärmedämmendes Konstruktionselement des Straßenoberbaues

Autoren M. Flick
Sachgebiete 9.6 Schlacken (Hochofen-, Metallhütten-, LD-)

Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) Nr. 225, 1983, 62 S., zahlr. B, T, 3 Q

Die Forschungsarbeit geht von der Tatsache aus, daß in einigen Gebieten Österreichs erheblicher Mangel an geeignetem Frostschutzmaterial zu verzeichnen ist. Das Interesse richtet sich daher auf die Verwendung von Ersatzstoffen, wie, "Hochofenschlackengranulat", welches bei der Roheisenerzeugung in den Hochöfen der Hütte Linz und Donawitz der VOEST-ALPINE AG in großen Mengen und auf lange Sicht anfällt. Als Alternative zum konventionellen Straßenbau wird ein Leichtbeton mit Zuschlägen aus Hochofengranulat entwickelt und an Stelle des üblichen aus geeignetem Frostschutzmaterial bestehenden Frostschutzkoffers in Form einer wärmedämmenden lastverteilenden Platte unterschiedlicher Dicke eingebaut. Das System wird einer dreijährigen vergleichsweisen Erprobung bzw. meßtechnischen Untersuchung in einer Teststrecke in Kraubath unterzogen. Die Entstehung des Hochofengranulats sowie dessen betontechnologische Parameter und dessen latent-hydraulische Eigenschaften werden beschrieben. Vergleiche zwischen Materialien gleicher Rohdichte und unterschiedlicher Wärmeleitzahlen werden angestellt und der Einfluß der Glasphase auf die Wärmeleitfähigkeit beschrieben. In ergänzenden Voruntersuchungen wird eine Teststrecke im Werksbereich der Hütte Donawitz, welche jahrelang mit 130 t schweren Hubtransportern 11 befahren wird, untersucht, werden Bohrkerne gezogen geprüft und beurteilt. Die auf der B 336 Murtal-Ersatzstraße errichtete Teststrecke wird drei Jahre meßtechnisch geprüft, die Verformungs- bzw. Temperaturmessungen der Winter 1979/80, 1980/81 und 1981/82 werden gegenübergestellt, ausgewertet und mit den Werten des konventionellen Versuchsstraßenstückes verglichen. Auftretende Rißbildungen werden an Hand von Kernbohrungen untersucht und beurteilt. Um die Spurrillenbildung aus Verdrückungen und Abrieb zu studieren, werden Profilmessungen vorgenommen, elektronisch aufgezeichnet und aus Überlagerungen der Spurrillendifferenzen zur Sehne Vergleiche und Schlüsse gezogen. In einer Versuchsreihe wird der Bindemittelgehalt in Hinblick auf die relativ hohe Nacherhärtung unter Beibehaltung der übrigen Parameter soweit gesenkt, daß einerseits eine baldige Baustellenbefahrung ermöglicht wird und andererseits die Endfestigkeit des Granulatbetons den statischen und mechanischen Anforderungen entspricht. Um Einblicke über die Zunahme des Verformungswiderstandes der Mörtelmatrix durch den zeitlich abhängigen Erhärtungsprozeß zu gewinnen, wird die in einer eigenen Versuchsreihe ermittelte Eindringtiefe eines Quadrateisens unter konstanter Belastung und definierter Einwirkungsdauer je Belastungspunkt studiert und ausgewertet. Aus den gewonnenen Ergebnissen und den daraus erarbeiteten Schlußfolgerungen werden für das inzwischen patentierte Verfahren die Einbaukriterien abgeleitet.