Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 32170

Untersuchung über den Verkehrsablauf und das Fahrverhalten auf zweistreifigen Ortsdurchfahrten und ihre Auswirkungen auf den Energiebedarf und den Kraftstoffverbrauch der Pkw

Autoren F.W. Oellers
Sachgebiete 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit)
6.10 Energieverbrauch

Mitteilungen des Lehrstuhls und Instituts für Straßenwesen, Erd- und Tunnelbau, RWTH Aachen, Nr. 11, 1983, 302 S., Anhang, zahlr. B, T, Q

Auf der Grundlage von Verkehrsstärke- und Geschwindigkeitsmessungen sowie von Meßfahrten nach der Car-following-Methode wurden Verkehrsablauf und Fahrverhalten auf 7 zweistreifigen Ortsdurchfahrten (OD) und 3 innerstädtischen Verbindungsstraßen untersucht. Die 10 Untersuchungsstrecken ließen sich in vier merkmalstypische Gruppen einteilen, von denen OD mit Lichtsignalanlagen und OD ohne LSA den Schwerpunkt der Arbeit bilden. Die Analyse und Beurteilung des Verkehrsablaufs quantifiziert das Geschwindigkeitsverhalten der Pkw und Lkw in Abhängigkeit von 7 Strecken- und 11 Verkehrsmerkmalen sowie die unterschiedliche Störwirkung von Durchgangs-, Quell- und Zielverkehr auf die mittlere Reisegeschwindigkeit. Diese beträgt auf OD mit LSA 40 km/h bei einer durchschnittlichen Verkehrsbelastung von 500 Kfz/h und Richtung. Negative Einflüsse haben die Stärke des Schwerverkehrs, die Anzahl der Einmündungen pro km und der Streckenanteil mit Geschäften. Für OD ohne LSA beträgt der entsprechende Wert 45 km/h bei 400 Kfz/h und Richtung. Geschwindigkeitsmindernd sind geringe Knotenpunktsabstände und schmale Fahrbahnbreiten. Die Analyse des Fahrverhaltens zeigt, daß signifikante Abhängigkeiten zwischen der mittleren Reisegeschwindigkeit und der Streuung der momentanen Fahrgeschwindigkeiten, der Stärke der mittleren Beschleunigung sowie den Fahrzeitanteilen Stillstand und Konstantfahrt bestehen. Dadurch sind die Kenngrößen des Fahrverhaltens unter gegebenen Bedingungen prognostizierbar. Schließlich werden die Auswirkungen des (un-)gleichförmigen Fahrverhaltens beurteilt am Maßstab des Energieverbrauchs, der aufgrund der Geschwindigkeitsganglinien der Meßfahrten nach 4 Verfahren berechnet wird. Für die Prognose des Kraftstoffverbrauchs werden benötigt: mittlere Reisegeschwindigkeit, Stärke der mittleren Beschleunigung, mittlere Dauer der Beschleunigung und/oder Streuung der momentanen Fahrgeschwindigkeiten. Nach der mikroskopischen Auswertung liegt der fahrleistungsbezogene Kraftstoffverbrauch auf OD mit LSA um 9 % höher als auf OD ohne LSA. Die makroskopischen Berechnungsverfahren liefern systematisch 15 bis 20 % höhere Verbrauchswerte als die mikroskopischen Berechnungen, die den Schubbetrieb und das Anfahren zu wenig berücksichtigen.