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DOK Straße
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Detailergebnis zu DOK-Nr. 32281

Entwicklungsperspektiven im Straßenbau und ihre Auswirkungen auf den Baustoffbedarf

Autoren E.-U. Hiersche
Sachgebiete 9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung

Naturstein-Industrie 19 (1983) Nr. 5, S. 8-19

Die Arbeit ist das Manuskript eines bei der Arbeitstagung des Bundesverbandes Naturstein-Industrie am 23. 06. 1983 in Rottach-Egern gehaltenen Vortrages, in dem der Verfasser die qualitative Auswirkung zahlreicher Einflüsse auf den Baustoffbedarf untersucht. Das Verkehrssystem Straße kann nur im begrenzten Maße durch andere Verkehrssysteme wie Schiene und Fahrrad ersetzt werden. Eine Verlagerung von nur 10 % Individualverkehr von der Straße auf die Eisenbahnen hätte dort eine Steigerung der Beförderungsleistung von mehr als 100 % zur Voraussetzung; der Substitutionseffekt des Fahrrades beträgt höchstens etwa 2 %. Trotz wichtiger umfangreicher und dringend zu realisierender Programme wird der Straßenbauhaushalt des Bundes, der Länder und vor allem der Kommunen rückläufig sein. Die Zahl der Kunstbauten wird ebenso zunehmen wie die Maßnahmen zur Straßenentwässerung. Beim Straßenunterbau kann es durch den Einsatz von Geotextilien zu einer Reduzierung des Einsatzes von natürlichen Mineralstoffen kommen. Im Straßenoberbau sind keine Tendenzen zu erkennen, die Einfluß auf den Bedarf an Mineralstoffen haben könnten, doch ist davon auszugehen, daß die Anforderungen an die Baustoffe für definierte Zwecke höher anzusetzen sein werden. Ahnliches gilt für die Oberflächeneigenschaften. Im Bereich der Straßenerhaltung wird der Baustoffbedarf gegenüber dem bislang gewohnten Umfang steigen, inwieweit dadurch die beim Neu-, Um- und Ausbau sowie durch die Wiederverwendung von Straßenbaustoffen zu erwartenden Verluste teilweise ausgeglichen werden können, bedarf der Überprüfung. Die Verwendung von natürlichen Baustoffen niedriger Qualität wird zu erwägen sein. Industrielle Nebenprodukte, die im Straßenbau Verwendung finden sollen, müssen grundsätzlich die Qualitätseigenschaften natürlicher Baustoffe erreichen. Einen Umweltbonus darf es nicht geben. Dennoch wird die Verwendung solcher Stoffe zu einem Rückgang der Nachfrage nach natürlichen Baustoffen führen. Dies gilt auch für den Sonderfall der Wiederverwendung von Baustoffen. Der Winterdienst mit abstumpfenden Mitteln wird über eventuelle kurzfristige Erfolge nicht hinauskommen. Insgesamt ergibt sich unzweifelhaft, daß der Bedarf an natürlichen Mineralstoffen im Straßenbau rückläufig sein wird.