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Detailergebnis zu DOK-Nr. 32713

Verformungsfestigkeit von Asphalten - Ermittlung im Kriechtest

Autoren R. Krzemien
F. Kronfuß
G. Nievelt
Sachgebiete 9.1 Bitumen, Asphalt

Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 240, 1984, 85 S., zahlr. B, T, 54 Q, Bundesministerium für Bauten und Technik

Im Rahmen des Untersuchungsprogrammes wurden nach der "Empfehlung für die Durchführung von einaxialen, statischen Kriechversuchen an Asphaltkörpern" folgende Proben untersucht: - Jedes Laboratorium stellte zehn Serien von je 20 Marshallprobekörpern her, von denen die Hälfte ausgetauscht und vom Partnerlaboratorium geprüft wurde, um Hinweise auf die Korrelation der Ergebnisse der beiden eingesetzten Kriechtest-Prüfgeräte inklusive der Fehler bei der Herstellung der Probekörper zu erhalten. Dabei wurden bei gleichbleibender Mineralzusammensetzung Serien mit niedrigerem und höherem Bindemittelgehalt hergestellt. - Ein Laboratorium entnahm 27 Serien Bohrkerne und untersuchte diese im Kriechtest. - Ein Laboratorium hat 67 Serien, das andere 28 Serien (davon 26 aus Bohrkernen umgeformte) Marshallprobekörper aus mischanlagengemischtem Mischgut im Kriechtest untersucht. - Ein Laboratorium hat 16 Serien Marshallprobekörper aus laborgemischtem Mischgut, überwiegend mit modifizierten Bindemitteln, geprüft. - Zusätzlich wurden die in RVS 8.514 oder RVS 8.627 festgelegten Qualitätsmerkmale sowie weitere Kennzahlen der Asphalte und der eingesetzten Bindemittel ermittelt. Aus der Auflistung der Versuchsergebnisse wurden folgende Klassen der Verformungsfestigkeit als Anforderungen an den Steifigkeitsmodul S Index mix (1 h, 40² C, 0,1 MN/qm) abgeleitet: - Straßen mit leichter und mittlerer Verkehrsbelastung: (20-35) MN/qm; - Straßen mit schwerer Verkehrsbelastung, Stauräume vor Ampelkreuzungen und Kriechspuren: (35-50) MN/qm Sonderfälle; (50-65) MN/qm Vermörtelungsbeläge: (65-110) MN/qm. Korrelationsanalysen der Ergebnisse der Kriechversuche ergaben eine gute Übereinstimmung zwischen den beiden Partnerlaboratorien. Lineare Korrelation zwischen den Ergebnissen von Kriechversuchen und konventionellen Qualitätsmerkmalen bestehen kaum oder gar nicht. Der einaxiale, statische Kriechtest wird als einfachste Methode zur direkten Bestimmung der Verfomungsfestigkeit empfohlen. Es wird empfohlen, den Kriechtest als Bestandteil der Eignungsprüfung für alle Walzasphalte und als erweiterte Abnahmeprüfung für schwer beanspruchte Verkehrsflächen in die einschlägigen österreichischen Straßenbaurichtlinien aufzunehmen.