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Detailergebnis zu DOK-Nr. 32908

Erfahrungen beim Einsatz von Müllverbrennungsschlacke und Recyclingsprodukten im kommunalen Straßen- und Wegebau

Autoren N. Kurth
Sachgebiete 9.6 Schlacken (Hochofen-, Metallhütten-, LD-)

Straße und Autobahn 36 (1985) Nr. 4, S. 154-158, 7 B, 1 T

Müllverwertungsschlacke (MV-Schlacke) wurde früher mit Bindemittel für Walzasphalt verwendet. Heute dient sie fast ausschließlich als Baustoff für ungebundene Tragschichten. Herstellung und Sorten der MV-Schlacke werden beschrieben. Sie wird in Köln hauptsächlich als ungebundene Tragschicht unter Platten und Pflasterflächen verwendet. In der Regel liegt darunter eine 10-20 cm Kiesschicht. Mit Zusatz von Steinkohlen-Kraftwerk- Granulat kann die MV-Schlacke eine ausreichende Porosität erhalten und gewinnt außerdem einen erhöhten Tragfähigkeitswert. Für die Verwendung von Rückständen aus Müllverbrennungsanlagen gilt ein Merkblatt der FGSV. Die Anforderungen an mechanische Festigkeit sind geringer als bei den im Straßenbau zugelassenen Mineralstoffen. An den eingebauten MVSchlacken haben sich bisher keine Mängel herausgestellt, obwohl die Empfehlungen des Merkblattes nicht alle eingehalten werden konnten. Bei Untersuchungen der Umweltverträglichkeit der MV-Schlacke mit Filterstaubzusatz hat sich ergeben, daß mögliche Schadstoffe nur im Filterstaub enthalten sind. Er wird deshalb nicht mehr zugegeben. Eine Gefährdung durch Dioxin der Müllverbrennungsschlacke besteht nicht. Leitungen sollen jedoch wegen der Korrosionsgefahr nicht mit der MV-Schlacke in Berührung kommen. Außer MV-Schlacke werden in Köln auch Bauschutt und Altasphalt aus Recyclingsverfahren im Straßenbau verwendet.