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Detailergebnis zu DOK-Nr. 32957

Ermittlung der zu erwartenden Nachfrage im Fahrradverkehr in Abhängigkeit vom Ausbau des Radwegenetzes

Autoren W. Teichgräber
P. Ambrosius
Sachgebiete 5.5 Radverkehr, Radwege

Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 412, 1984, 62 S., zahlr. B, T, Q

Das Fahrad entspricht in seinen Systemmerkmalen einer Reihe von Anforderungen an heutige Nahverkehrsmittel. Andererseits halten mangelnde Bequemlichkeit und Unfallgefährdung viele von seiner Benutzung ab. Die vorliegende Untersuchung will daher die Frage beantworten, ob ein Radwegenetz mit guter Erschließungsqualität die latent vorhandene Nachfrage im Fahrradverkehr zu wecken vermag. Der Einfluß des Radwegeangebotes auf das Radverkehrsaufkommen wird durch einen Vergleich der Radverkehrsanteile in Gebieten mit unterschiedlich ausgebautem Radwegenetz gefunden. Zusätzliche Zielverkehrsbefragungen bei den für den Radverkehr bedeutsamen Fahrtzwecken ermöglichen eine Unterscheidung nach systembedingten und örtlich bedingten Einflüssen auf den Fahrradverkehr. Für die Fahrtzwecke Schülerverkehr, Berufsverkehr, Einkaufsverkehr und Freizeitverkehr werden die Anteile des Fahrradverkehrs und die Weglängenverteilung dargestellt, außerdem die Altersabhängigkeit der Fahrradnutzung im Schülerverkehr. Eine Analyse von Gründen, die von einer Benutzung des Fahrrades abhalten, zeigt insbesondere beim Berufsverkehr den negativen Einfluß der Unfallgefährdung auf die Fahrradnutzung. Die Nennung dieses Merkmales steht als einzige mit den lokal unterschiedlichen Radverkehrsanteilen in korrelativem Zusammenhang. Die Verfügbarkeit von Radwegen korreliert ebenfalls mit den Radverkehrsanteilen und mit der Einschätzung der Unfallgefährdung. Zur Bewertung der Radwegeerschließung einzelner Ziele wird ein Verfahren entwickelt, das die Länge, Zielorientierung und Netzverknüpfung der Radwege zu einem Ziel in ein Bewertungsschema nach Punkten einordnet. Die Punktebewertung entspricht sowohl der objektiv feststellbaren Wegestruktur wie der individuellen Beurteilung der Infrastruktur durch die Verkehrsteilnehmer. Die Abhängigkeit der Radverkehrsnachfrage von der Radwegeerschließung läßt sich durch eine logistische Funktion beschreiben, deren unterer Grenzwert den durchschnittlichen Grundanteil und deren oberer Grenzwert das durchschnittliche Maximum der Fahrradnutzung angeben. Wie sich aus dem Kurvenverlauf ableiten laeßt, müssen Infrastrukturverbesserungen über einen unteren Schwellenwert hinausgehen, um nachfragesteigernd zu wirken.