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Detailergebnis zu DOK-Nr. 32999

Neue Verfahren zur Prüfung von Spritzbetonhilfen

Autoren H. Roth
A. Fleischmann
Sachgebiete 9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk
15.8 Straßentunnel

Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 248, 1984, S. 11-40, 36 B, 3 T, 11 Q

Spritzbeton ist ein wesentlicher Bestandteil bei der "Neuen Österreichischen Tunnelbauweise". Im Gegensatz zu der Bedeutung dieser Bauweise fehlten bislang verfeinerte Prüfverfahren für die Auswahl geeigneter Zement-Zusatzmittel-Kombinationen. Bei den bestehenden Prüfmethoden mußte man mit der bei Raschbinden zur Verfügung stehenden Zeit zurechtkommen. Die Prüfverfahren wurden daher so verändert, daß durch die Reduzierung der Zusatzmittelbeigabe oder durch die Erhöhung der Wassermenge der Verarbeitungszeitraum verlängert wurde. Ein erheblicher Teil der vorliegenden Arbeit wurde für die Entwicklung einer neuen Prüfmethode aufgewendet, die der Erfassung so rascher Reaktionen Rechnung tragen sollte. Das Mischen wurde machinell besorgt; um ein "Totrühren" der Masse zu verhindern, wurde die Mischzeit mit 10 Sekunden festgelegt. Zur Zeitersparnis bleibt das Prüfgut im Mischgefäß. Mit der Erstarrungsprüfung wird sodann sofort begonnen. Ausgehend von der Prüfung mit dem Vicat-Nadelgerät wurde eine nach diesem Prinzip, jedoch rasch, automatisch arbeitende Maschine in Form einer alten Sattler-Nähmaschine gefunden. Nach entsprechender Adaptierung der Maschine besteht die Möglichkeit, daß Nadeleinstiche in den Zementbrei in Intervallen von 3 Sekunden erfolgen können. Das Probengefäß wird während der Prüfung selbsttätig so bewegt, daß die Nadel konzentrische Kreise beschreibt. Die Eindringtiefe der Nadel in den Zementbrei wird über einen Potentiometer abgenommen und digital in Millimeter angezeigt. Der Verlauf der aufgezeichneten Kurve zeigt die Wirksamkeit des Zusatzmittels durch den Eindringwiderstand der ansteifenden Masse an. Zur Erprobung des entwicktelten Prüfgerätes wurde eine Reihe von verschiedenen Zement-Zusatzmittel- Kombinationen geprüft. Es wurde festgestellt, daß das Gerät sehr sensibel arbeitet; bei unterschiedlichen Zusammensetzungen der Mischungen wurde dies sofort aufgedeckt. Vor allem das bisher verschlossen gebliebene Erstarrungsverhalten im Frühstadium konnte hiermit transparent gemacht werden. Mit diesem Prüfgerät besteht somit die Möglichkeit, verschiedene Zement-Zusatzmittel- Kombinationen zu optimieren. Als Einflußfaktor ist der Wasserzementwert und die erforderliche Zusatzmitteldosierung zu betrachten. Niedrige Wasserzementwerte dominieren häufiger als erhöhte Zusatzmitteldosierungen. Bei der Prüfung der Festigkeit an zylindrischen Kleinprobekörpern erleiden Mischungen mit höheren Zusatzmittelmengen eine größere Festigkeitseinbuße als solche mit niedrigerer Dosierung. Dies zeigte sich sowohl bei den Prüfungen im Labor als auch auf der Baustelle, wo Bauwerksproben (Bohrkerne) zur Prüfung gelangten. Das entwickelte Prüfverfahren eignet sich im Rahmen der Durchführung von Spritzbetoneignungsprüfungen zur Festlegung der Betonbestandteile für die Bauausführung.