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Detailergebnis zu DOK-Nr. 33236

Prioritäten von Reichsstraßenprojekten für mittellange Fristen (mittlere Dringlichkeit) Teil I, II, III (Orig. niederl.: De prioriteitstelling van rijswegenprojecten voor de midellange terminjn)

Autoren K.J. Moning
W.M.H. Cortenraad
T.M.C. Janssen
Sachgebiete 2.5 Programme

Verkeerskunde 35 (1984) Nr. 12, S. 538-539 / Verkeerskunde 36 (1985) Nr. 1, S. 8-11 / Verkeerskunde 36 (1985) Nr. 2, S. 76-81, 3 B, 2 T, 11 Q

Teil 1: Beschreibung der Vorbereitungen zur Einordnung in Prioritäten. Anläßlich der Vorbereitung und Verabschiedung des Straßenbauprogramms im Haushalt 1985 des niederländischen Verkehrsministers wurden alle Reichsstraßen-Projekte im Hinblick auf ihre Dringlichkeit untersucht. Grundlagen waren das Strukturschema Verkehr und Transport (langfristig) und das Mehrjahres-Programm Personenverkehr (mittelfristig). Die erforderliche Bestimmung der Prioritäten ging von folgenden Aspekten aus: Verkehrssicherheit (mögliche Veränderungen im Unfallgeschehen), Wohnumwelt (Auswirkungen eines Projektes auf die Lärm- und Abgasimmissionen in bebauten Gebieten), Wirtschaftlichkeit (Kosten und Nutzen der Projekte für die Strassennutzer) und Raumordnung (Beitrag eines Straßenbauprojekts zur erwünschten räumlichen Ordnung). Die Auswirkungen der Vorhaben wurden einheitlich anhand von Indikatoren für die verschiedenen Aspekte ermittelt. Dabei wurden jeweils zwei Fälle unterschieden: Zustand bzw. Veränderungen des Aspektes mit oder ohne das jeweilige Vorhaben. Indikatoren für die Verkehrssicherheit: Tote, Verletzte, Unfälle; für die Wohnumwelt: Lärm- und Abgasimmissionen; für die Wirtschaftlichkeit: Kosten und Nutzen; für die Raumordnung: Qualität der Projekte im Hinblick auf die räumliche Planung (Projekt A besser/ schlechter als B, C ...). - Teil 2: Theoretische und praktische Reihung (Prioritäten). Die Reihenfolge für die Projekte wurde wie oben beschrieben anhand einer "Multi- Criterien-Analysen-Methode" ermittelt (mca), die eine Prioritätsermittlung auch bei unterschiedlichen Meßeinheiten der verschiedenen Kriterien gestattet und auch meßbare Werte sowie Rangfolgen (wie beim Kriterium Raumordnung) in die Analyse einbezieht. Zur Ermittlung der Reihenfolge werden dabei Gewichte, deren Größe im Laufe der Jahre verfeinert ermittelt werden, für die Einzelaspekte eingeführt. Mit der mca-Methode ergibt sich eine Reihenfolge, die jedoch nicht identisch sein muß für die Prioritäten, die den einzelnen Projekten zuerkannt werden. Die Prioritäten ergeben sich aus der Berücksichtigung zusätzlicher praktischer, z.B. betrieblicher und politischer Gründe. Nach dem Mehrjahresprogramm Personenverkehr werden alle Vorhaben in vier Prioritäts- bzw. Dringlichkeitsgruppen eingeteilt (Gruppe 1: im Bau bzw. 1985 zu beginnen; Gruppe 2: Projekte 1986-1989 zu beginnen; Gruppe 3: 1990-1994; Gruppe 4: sonstige). - Teil 3: Auswirkungen des Aspekts "Verkehrssicherheit". Grundlage für diesen Aspekt sind Unfälle mit Personenschäden, die sich auf den Straßen ereignet haben. Es wird ermittelt, wie sich die Unfallzahlen nach der Fertigstellung eines Vorhabens (1-Zustand) gegenüber dem Zustand ohne dieses Bauvorhaben verändern (0-Zustand). Zwecks Ermittlung der Unfallzahlen für den 1-Zustand werden die Straßen nach ihrer Verkehrsbelastung nach Kategorie und Unfallrisiko mit dem entsprechenden Zahlenmaterial für vorhandene Straßen verglichen. Folgende Kriterien werden für die Verkehrssituation berücksichtigt: anbaufreie angebaute Strecke, Kategorie, Fahrbahnen und Fahrspuren, parallele Verkehrsanlagen, Verkehrsregelungen, Knotenpunkte; für die Unfälle: nur Kfz beteiligt/nicht motorisierter Verkehr und Kfz beteiligt, Unfälle je Fahrzeugkilometer je nach Verkehrsbelastungsklassen bei Autobahnen, mittlere Zahl der Unfälle je Fahrzeugkilometer bei anderen Straßen, Zahl der Unfälle je Knotenpunkt nach Straßenkategorie und Unfallort. Die Zahl der Verunglückten (Tote und Verletzte) wurde anhand von Erfahrungswerten ermittelt. Ein Vergleich der so errechneten Unfallzahlen für die zu untersuchenden Straßen (jeweils 0-Zustand und 1-Zustand) ergibt eine Rangfolge der Projekte nach der Erhöhung der Verkehrssicherheit, die dann in die Gesamtanalyse eingehen kann. Das Verfahren soll aufgrund verbesserter Datenbasis verfeinert werden.