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Detailergebnis zu DOK-Nr. 33871

Lärmschutzanlagen: Vom Bauwerk zum Kunstwerk (Org. niederl.: Geluidwerende constructies, van bouwwerken tot kunstwerken)

Autoren A.J. Kranenburg
Sachgebiete 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz

Wegen 59 (1985) Nr. 12, S. 419-430, 5 B

Konstruktion und Formgebung von Lärmschutzanlagen haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Leider gibt es Anlagen, die zwar akustisch positiv zu bewerten sind, während der visuelle Eindruck stark abfällt. Die beiden Seiten von Lärmschutzanlagen wirken völlig unterschiedlich: Einerseits wird die der Straße zugewandte Seite immer nur kurz unter spitzem Winkel und als Gesamtelement aufgenommen, während die Außenseite ("Anliegerseite") über lange Zeiten, frontal, meistens als visuelle und physische Grenze und in ihren Details wirkt. Im ersten Falle handelt es sich um eine dynamische, im zweiten um eine statische Betrachtungsweise. Diese unterschiedlichen Gesichtspunkte müssen dem Entwurf zugrunde liegen; "technische" Lösungen allein genügen nicht. Nach den Anfangsphasen faßt man in den Niederlanden den Entwurf von Lärmschutzanlagen als Architekturaufgabe auf und erarbeitet dementsprechende Entwürfe im Rahmen einer visuellen räumlichen Analyse, in die akustische, konstruktive und sonstige Randbedingungen als Grundlagen eingehen. Berücksichtigt werden sowohl das für den Straßenraumbenutzer maßgebende Straßenbild als auch die Wirkung auf die Umgebung. Für die Zukunft wird Hänge- und Spannkonstruktionen sowie selbsttragenden Betonelementen wachsende Bedeutung beigemessen. Dabei scheint sich eine weniger verkrampfte Einschätzung neuartiger Konstruktionen und eine höhere Bewertung funktionsbezogener Formgebung durchzusetzen.