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Detailergebnis zu DOK-Nr. 34026

Auswirkungen von Ausbaumaßnahmen gemäß den RAL-L auf die Verkehrssicherheit zweispuriger Straßen

Autoren E.-U. Hiersche
R. Lamm
K. Dieterle
Sachgebiete 5.10 Entwurf und Trassierung
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 431, 1984, 194 S., zahlr. B, T, Q

Bei der Abfassung der RAL-L - letzte Fassung aus dem Jahre 1973 - war die zu gewährleistende Verkehrssicherheit der wesentlichste Gesichtspunkt. Die Definition der Entwurfsgeschwindigkeit als fahrdynamische Größe und ihre Abstimmung mit dem tatsächlichen Fahrverhalten, ausgedrückt durch die 8S %-Geschwindigkeiten unbehinderter Fahrzeuge (Pkw) auf nasser, sauberer Fahrbahn sowie die Relationstrassierung zielen in diese Richtung. In der vorliegenden Untersuchung wurden vergleichende Studien des Unfallgeschehens anhand von absoluten und relativen Unfallkennzahlen angestellt. Neben der Analyse von Einzelstrecken wurde eine zusammenfassende Beurteilung den nach RAL-L-1, 1973 ausgebauten Strecken mit den Vergleichsstrecken im Altbestand durchgeführt. Diese Zusammenfassung zeigte, daß bei Betrachtung der Unfallraten (Unfallrisiko) eine ca. 1,9-fache und bei Betrachtung der Unfallkosten raten (Unfallschwere) eine ca. 2,75-fache Erhöhung der Sicherheit bezogen auf alle Unfälle durch den Neuausbau eingetreten ist. Bezogen auf die einzelnen Unfalltypen hat sich zudem gezeigt, daß die zur Beurteilung der Linienführung maßgebenden Typen der Unfalltyp 1 (Fahrunfall) und der Unfalltyp 6 (Längsverkehr), die stärksten Rückgänge aufwiesen. Der in den RAL-L-1, 1973 neu eingeführte Parameter Kurvigkeit zeigte, bezogen auf Unfallrate (UR) und Unfallkostenrate (UKR), deutlich niedrigere Werte für Neuausbaustrecken gegenüber den Strecken im Altbestand. Insgesamt hat sich die Erwartung bestätigt, daß sich die teilweise komplexen und überlagernden Sicherheitsgedanken in den RAL-L-1, 1973 zur Erzielung einer möglichst fahrdynamisch sicheren und ausgewogenen Linienführung und dadurch bedingter angemessener Geschwindigkeitswahl der Kraftfahrer in ihrer Gesamtheit bei Neuausbauten entscheidend positiv ausgewirkt haben, so daß sie bei allen zukünftigen Baumaßnahmen volle Anwendung finden sollte.