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Detailergebnis zu DOK-Nr. 34293

Stadt und Umland - Entwicklungstendenzen aufgrund der Großzählung 1981

Autoren R. Gisser
Sachgebiete 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)

Berichte zur Raumforschung und Raumplanung (Wien) 30 (1986) Nr. 1-3, S. 74-82, 3 B, 3 T, 7 Q

Es werden die Hauptergebnisse der Großzählungen 1981, 1971 und teilweise 1961 über Bevölkerung, Haushalte, Wohnungen und Arbeitsplätze präsentiert. Als Ergebnisse werden erwähnt: Die Bevölkerungszunahme Österreichs hat sich infolge des Geburtenrückganges deutlich abgeschwächt, von 1961 bis 1971 um 5,9 %, von 1971 bis 1981 nur noch um 0,9 %. Das seit Jahrzehnten bestehende West-Ost-Gefälle der Bevölkerungsentwicklung hat sich bestätigt. In der Ostregion konnte das erhöhte Geburtendefizit durch den Wanderungsgewinn nicht ausgeglichen werden (in den Jahren 1971 bis 1981 ein Bevölkerungsrückgang von 2,6 %.) Das West-Ost-Gefälle der Geburtenbilanz zeigte sich in und außerhalb der Großstädte. In den 6 großen Stadtregionen und der Rheintal-Agglomeration lebten 1981 3,7 Mill. Einwohner, d.h. 49,4 % der Bevölkerung Österreichs. Bis 1950 waren es mehr als die Hälfte (im Jahre 1910 maximal 52,3 %). Abgesehen von der Ostregion hat sich die Konzentrationstendenz in den Hauptregionen fortgesetzt, wenngleich in abgeschwächtem Ausmaß. Von 1961 bis 1971 hat sich dort die Bevölkerung durchschnittlich um 4,4 %, von 1971 bis 1981 um 6,1 % vermehrt, wogegen die übrigen Gebiete der südlichen und westlichen Bundesländer eine Bevölkerungszunahme von 7,4 und 2,0 % aufweisen. Die Dominanz Wiens hat sich verringert. Außer der Region Wien hatten alle anderen Großstadtregionen und das Rheintal Geburtenüberschüsse und Wanderungsgewinne zu verzeichnen. Das Hauptcharakteristikum der demographischen Entwicklung in den Großstadtregionen ist die Suburbanisierung der Bevölkerung (Außenzonen, Ergänzungsgebiete). Als hervorstechendes Merkmal der demographischen Entwicklung von 1971 bis 1981 wird der im Vergleich zur schwachen Bevölkerungszunahme (0,9 %) deutlich kräftigere Zuwachs an Haushalten (7,5 %) erwähnt. Ursache: Altersstruktur und Tendenzen zur Haushaltsteilung und zum Alleinleben. Von 1971 bis 1981 sind doppelt soviel Wohnungen gebaut worden wie die Zahl der Haushalte zugenommen hat. Die Zunahme der Beschäftigten war um 6,4 %-Punkte höher als bei der Bevölkerung. Zwei Drittel der zusätzlichen Arbeitsplätze entstanden in den Großstadtregionen. Der Außpendlerüberschuß der Landgebiete hat sich somit vergrößert.