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DOK Straße
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Detailergebnis zu DOK-Nr. 36098

Einfluß der Selbstinduktion auf die Betriebskosten von Straßentunnels

Autoren R. Pinter
K. Pucher
Sachgebiete 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz

Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 326, 1987, 65 S., zahlr. B, 6 Q

Der fließende Verkehr in einem Autobahn- bzw. Straßentunnel erzeugt eine Schubwirkung auf die Tunnelluft und bewirkt im Zusammenhang mit meteorologischen Einflüssen eine Luftbewegung bzw. einen gewissen Luftaustausch durch die Tunnelportale. Bei Straßentunnels mit Längslüftung ist dieser sogenannte Selbstbelüftungseffekt ein wesentlicher Einflußparameter für die Auslegung und den Betrieb der mechanischen Lüftungsanlage. Für Tunnels mit Querlüftungssystemen ist der Einfluß der Selbstbelüftung ebenfalls von großer Bedeutung, wobei manche Belüftungssysteme die Selbstbelüftung jedoch behindern. Bei Tunnels mit Halbquerlüftung bzw. mit reduzierter Querlüftung strömt die Abluft bzw. ein Teil davon über die Tunnelportale ins Freie. Dadurch entsteht im Fahrraum ein Druckberg, und die Längsgeschwindigkeit stagniert insbesondere bei Gegenverkehr etwa in Tunnelmitte. Durch diesen Druckberg wird die Längsströmung im Tunnel behindert und es kann erst dann zur Selbstbelüftung kommen, wenn der Fahrzeugschub den Druckberg überwinden kann. Beim Belüftungssystem der Vollquerlüftung tritt im Verkehrsraum kein Druckberg auf, und das Lüftungssystem bewirkt keine Behinderung der Selbstbelüftung. Im praktischen Betrieb werden jedoch auch Tunnel mit einer installierten Querlüftung zeitweise im Halbquer- bzw. reduzierten Querlüftungsbetrieb gefahren, und es tritt wiederum eine Behinderung der Selbstbelüftung auf. Während die Selbstbelüftung von Tunnels mit Gegenverkehr von der Verkehrsaufteilung auf beide Fahrtrichtungen abhängt, tritt bei Richtungsverkehr ein starker Effekt auf. Dies ist insbesondere auch bei Umstellung eines Tunnels auf Richtungsverkehr nach Ausbau der zweiten Tunnelröhre zu beachten. Dieses Problem tritt daher bei allen größeren Straßen- bzw. Autobahntunnels in Österreich auf. Bisher wurde stets angenommen, daß Querlüftungen mit möglichst großer Abluftreduktion die kostengünstigste Ausführung auch im Hinblick auf die Betriebskosten darstellen. Durch den Einfluß der Selbstbelüftung, die eine wesentliche Kosteneinsparung bringen kann, gilt dies jedoch nicht mehr. Wie am Beispiel eines 6, 4 km langen Tunnels gezeigt wird, ist, bei Vollquer-Lüftungsbetrieb der Selbstbelüftungseffekt so stark, daß man insgesamt mit einer wesentlich geringeren Luftförderung durch die Ventilatoren auskommt. Der Energieverbrauch für Zu- und Ablüfter ist dadurch geringer als bei Lüftung mit reduzierter Abluftmenge. Darüber hinaus bewirkt die Längsströmung im Fahrraum eine bessere Reinheit der Tunnelluft.