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Detailergebnis zu DOK-Nr. 36366

Entwicklung einer Methode zur Bewertung von Ortsdurchfahrten im Hinblick auf die Notwendigkeit des Baues von Umgehungsstraßen - Teil I: Problemanalyse; Teil II: Entwicklung des Bewertungsverfahrens; Teil III: Durchrechnung eines Fallbeispiels

Autoren T. Pischner
A. Fauser
H.-U. Thäsler
Sachgebiete 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen)

Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 479, 1986, 187 S., Anhang, zahlr. B, T, Q

Ortsdurchfahrten im Zuge von Bundes-, Landes- oder Kreisstraßen stellen besonders problematische Bereiche im Straßennetz dar - sowohl im Hinblick auf ihre Funktion im Straßennetz als auch im Hinblick auf ihre städtebaulichen und soziologischen Aufgaben. Als Reaktion auf diese Probleme wurden Straßenbauprogramme aufgelegt, die den bevorzugten Bau von Ortsumgehungsstraßen zum Ziel haben. Vor Realisierung einer Umgehungsstraße ist es notwendig, den Bedarf für eine Umgehungsstraße festzustellen, die vorgesehene Ortsumgehung zu bewerten und die Dringlichkeit der Maßnahme zu bestimmen. Die vorliegenden Untersuchungen befassen sich in Teil I "Problemanalyse" mit der Ermittlung der für eine Bewertung maßgebenden Zielsetzungen, abgeleitet aus der Zustands- und Mängelanalyse bestehender Ortsdurchfahrten. Aus einer Analyse, Systematisierung und Konkretisierung der überörtlichen verkehrlichen Funktionen, der innerörtlichen verkehrlichen Funktionen und der innerörtlichen nichtverkehrlichen Funktionen mit den Funktionsbereichen (1) Sozial- und Aufenthaltsfunktionen, (2) Ortsgestaltfunktionen, (3) stadtökologische Funktionen und (4) Funktionen für Gewerbe und Fremdenverkehr werden die Funktionsmischungen und Funktionskonflikte herausgearbeitet. Der Teil I schließt mit einer Diskussion der Bewertungsverfahren und der damit verbundenen allgemeinen methodischen Probleme. In Teil II "Entwicklung eines Bewertungsverfahrens" wird ein konkretes Bewertungsverfahren entwickelt, das sowohl Elemente der KNA als auch der NWA enthält. Dazu werden zunächst die bisher bekannten Modellansätze im Hinblick auf ihre Relevanz für die vorliegende Problemstellung überprüft und, soweit erforderlich, modifiziert bzw. ergänzt. Darüberhinaus werden Möglichkeiten zur Berücksichtigung bisher nicht oder nur unzureichend behandelter Aspekte aufgezeigt. In Teil III "Durchrechnung eines Fallbeispiels" werden die entwickelten Verfahrensansätze am Fallbeispiel einer bereits realisierten Ortsumgehung erprobt. Dabei geht es um die Handhabbarkeit des Verfahrens für ein größeres Kollektiv von Bewertungsobjekten - nicht zuletzt aber auch um die Aussagekraft der entwickelten Ansätze. Für die konkrete Durchführung einer Ortsdurchfahrtenbewertung im Rahmen der Bedarfsplanung für die Bundesfernstraßen wurden die in den Teilen I bis III entwickelten und erprobten methodischen Ansätze in Form einer "Verfahrensanleitung" zusammengefaßt, die im Anhang 1 wiedergegeben ist. Anhang 2 enthält schließlich die Auswertung der Ergebnisse einer im Rahmen der Bedarfsplanüberprüfung 1985 durchgeführten bundesweiten Bewertung von ca. 1.700 Ortsdurchfahrten im Zuge von Bundesfernstraßen.