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Detailergebnis zu DOK-Nr. 36465

Bedeutung des Straßenverkehrs für die Befriedigung der Verkehrsbedürfnisse

Autoren G. Aberle
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

in: Straßenverkehr und Umwelt. Stuttgart: Innenministerium Baden-Württemberg, 1988, S. 21-32

Personen- und Güterverkehr weisen unterschiedliche Determinanten der Verkehrsbedürfnisse auf. Die Mobilitätsforschung (!) kennt alle Bestimmungsgrößen der Mobilität und deren Wechselbeziehungen. Von den 78,4 Mio. Wegen des motorisierten Personenverkehrs je Tag im Jahre 1984 entfielen 35 % auf den Berufsverkehr und bereits 34 % auf den Freizeitverkehr. Der öffentliche Personenverkehr hatte 20 Mio. Wege je Tag aufzuweisen. Er hat sein "Standbein" im Ausbildungsverkehr, der aus demographischen Gründen abnehmen wird. Der Personenstraßenverkehr hat von 1965 bis 1986 um 91 % expandiert, der öffentliche Verkehr nur um 22 %. Bei der Beurteilung der vom Standpunkt der Ökonomen als negative, externe Effekte (Umwelt, Energie u.a.) bezeichneten Wirkungen des Straßenverkehrs soll die Aussage gelten: Der soziale Gesamtwert des Systems Straßenverkehr darf kleiner sein als die sozialen Gesamtkosten dieses Systems. Die Bewertung aller Effekte nach der "mit-und-ohne-Methode" ist für den Straßenverkehr nicht rechenbar, weil ein Fall ohne Straßenverkehr nicht erfaßbar sei. Auch bei den Transportaufgaben im Güterverkehr hat die Straße gegenüber der Schiene Vorteile zu verzeichnen. Sie entstehen aus den sich ändernden Logistikansprüchen der verladenden Wirtschaft, z.B. durch die Minimierung der Lagerhaltung. Leider führt die ausführliche Analyse mit einigen Ansätzen zur Prognose nicht zu Vorschlägen, die aus gesamtwirtschaftlicher Sicht eine Korrektur der nicht befriedigenden Aufgabenteilung im Verkehr bewirken könnten. Auch kleine Verschiebungen sind schon als Erfolg zu buchen. Dieser Beitrag der Ökonomen ist noch zu leisten.