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Detailergebnis zu DOK-Nr. 36544

Maßnahmen zur Verminderung von außerörtlichen Nachtunfällen

Autoren A. Rüth
Sachgebiete 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Forschungsberichte der BASt, Bereich Unfallforschung H. 175, 1988, 158 S., Anhang, zahlr. B, T, Q

Im Außerortsbereich ereigneten sich 1983 nachts mit rd. 33.000 Unfällen 9 % aller Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden. Hierbei kamen aber über 23 % aller im Straßenverkehr getöteten Personen ums Leben. Dabei ist das Risiko für den unfallbeteiligten Fußgänger, getötet zu werden, viermal so hoch wie für den Pkw-Fahrer. Als häufigste Unfallursachen werden "nicht angepaßte Geschwindigkeit" (38 %) und "mangelnde Fahrtüchtigkeit" (20,6 %) genannt. Über 70 % der jungen Unfallbeteiligten unter 25 Jahren werden als Hauptverursacher eingestuft. Zur Verminderung von Anzahl und Folgen von Nachtunfällen auf Landstraßen wurde unter Berücksichtigung einer entsprechenden OECD-Studie ein Katalog von 59 vorwiegend nachts wirksamen Maßnahmen konzipiert, die zur Reduzierung der Auswirkungen von äußeren und verkehrlichen Einflußfaktoren, zur Verbesserung der Verkehrsverhaltensweisen und zur Effektivitätssteigerung des Rettungsdienstes geeignet erscheinen. Die hiervon generell anwendbaren Maßnahmen wurden bezüglich ihres Sicherheitsertrages und ihrer Durchsetzbarkeit bewertet. Für die wirkungsvollsten zehn Maßnahmen wurde unter Berücksichtigung des erforderlichen Zeitbedarfs für die Umsetzung ein dreistufiger Realisierungsplan empfohlen. In der ersten Stufe sollen - durch eine Kampagne die Fußgänger zum Tragen retroreflektierender Anhänger motiviert werden, - die Aufklärungsarbeit über die Wirkung von Alkohol durch Kampagnen intensiviert und durch verstärkte Alkoholkontrollen sowie Eigenhaftung der Verursacher infolge Haftungsausschluß der Versicherer unterstützt werden, - retroreflektierende Verkehrsschilder bei Neu- und Ersatzbedarf verstärkt Anwendung finden. In den weiteren Stufen sind Maßnahmen zur Gefahrenreduktion bei eingeschränktem Sehvermögen, zur besseren Sichtbarkeit des Fahrbahnverlaufs sowie einer verbesserten Fahrschulausbildung enthalten.