Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 36688

Ein Kriterium für die Optimierung der Oberflächeneigenschaften (Orig. franz.: Un critère d'optimisation des caractéristiques de surface)

Autoren G. Descornet
Sachgebiete 14.0 Allgemeines (u.a. Energieverbrauch)

in: Straßen und Verkehr 2000 - Internationale Straßen- und Verkehrskonferenz Berlin, 6.-9. Sept. 1988; Bd. 2/1. Köln: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 1988, S. 329-333, 7 B, 16 Q

Die Anforderungen an einen Straßenbelag, unter denen lange Zeit die Sicherheit an erster Stelle stand, wurden jetzt erweitert, um den modernen Anforderungen im Hinblick auf Umwelt, Komfort und Kosten für den Benutzer Rechnung zu tragen. Künftig sind nun auch folgende Aspekte zu berücksichtigen: 1. Im Hinblick auf die Sicherheit : Rutschfestigkeit, Straßenlage, Verringerung der Sprühfahnenbildung, Sichtbarkeit der Straße und der horizontalen Markierungen. 2. In wirtschaftlicher Hinsicht: Verringerung des Kraftstoffverbrauchs, des Reifenabriebs und Fahrzeugverschleißes, Verringerung der dynamischen Überlasten, die für eine Verringerung der Lebensdauer von Straßen und Bauwerken verantwortlich sind. 3. Im Hinblick auf den Komfort des Benutzers und die Umgebung der Anwohner: Reduzierung des Lärms und der Vibrationen im Inneren und außerhalb der Fahrzeuge. Jede dieser Eigenschaften wird ganz oder teilweise durch die Unregelmäßigkeiten der Oberfläche, unter verschiedenen Maßstäben betrachtet, bestimmt. Bislang unterschied man Unregelmäßigkeiten in drei Bereichen: Feinrauheit (Mikrotextur), Grobrauheit (Makrotextur) und Unebenheiten. Neueste Untersuchungen zu den Beziehungen zwischen Auswirkungen und Eigenschaften des Belags verdeutlichten die Rolle einer Art von Unregelmäßigkeiten, die bislang nicht berücksichtigt wurden. Dabei handelt es sich um die Megatextur, mit Wellenlängen zwischen 50 und 500 mm, deren unerwünschte Nebeneffekte (Lärm, Vibrationen und erhöhter Rollwiderstand) bislang der Makrotextur angelastet wurden. Diese Megatextur, die mit konventionellen Meßmethoden nicht erfaßt wird, kann nun mit Hilfe bestimmter kontaktloser Oberflächenmeßgeräte einer neuen Generation, zum Beispiel mit Laser-betriebenen, erfaßt werden. Prinzipiell ist es nun möglich, die Leistungen von Straßenbelägen zu optimieren und den überwiegenden Anteil der Anforderungen, auch unbedeutendere, ohne Kompromisse zu erfüllen; man geht dabei davon aus, daß es einerseits notwendige Oberflächenunregelmäßigkeiten, nämlich Fein- und Grobrauheit, und andererseits unerwünschte, nämlich Megatextur und Unebenheiten gibt.