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Detailergebnis zu DOK-Nr. 36954

Verkehrsberuhigung und öffentlicher Personennahverkehr

Autoren R. Cypra
Sachgebiete 5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr

Nahverkehr 6 (1988) Nr. 5, S. 60-69, 11 B, 4 Q

Im Rahmen des bundesweiten Modellversuchs "Flächenhafte Verkehrsberuhigung" sollen bezüglich der Problematik Verkehrsberuhigung und ÖPNV im Stadtteil Mainz-Bretzenheim praktische Erfahrungen gewonnen werden. Eines der Hauptuntersuchungsziele in dem Mainzer Modellgebiet ist es, über verschiedene Möglichkeiten der Verkehrsberuhigung hinsichtlich der Verträglichkeit mit den Zielen des ÖPNV eine Aussage zu erhalten. Erste Erfahrungen zeigen, daß es schwierig ist, die Ziele einer wirksamen Verkehrsberuhigung mit den Belangen des ÖPNV in Einklang zu bringen. Selbst bei Beschränkung baulicher Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung auf Haltestellenbereiche ist das Ziel einer Verlangsamung und Drosselung des Individualverkehrs bei gleichzeitiger ungehinderter Abwicklung des ÖPNV kaum oder nur sehr schwer zu erreichen. Bei verschiedenen Lösungsansätzen, die vielfach als geeignet bezeichnet werden, z.B. die Pfropfenlösung, tritt das Gegenteil ein. Es kommt zu höheren Abgas- und Lärmbelästigungen durch den IV sowie einer Erhöhung der Verkehrsunsicherheit durch illegales Vorbeifahren des IV am haltenden Bus; eine Geschwindigkeitsminderung des IV tritt kaum ein, während der ÖV beim Anfahren und Verlassen der Haltestelle behindert wird. Am ehesten werden die gesteckten Ziele der Verkehrsberuhigung bei gleichzeitiger Förderung des ÖPNV durch die Haltestellenanlage als sog. Busschleuse erreicht. Bei Zonen mit Geschwindigkeitsbeschränkung, von denen der ÖPNV möglichst nicht betroffen sein sollte, ist die Tempo-40-Zone wesentlich besser geeignet, sowohl den Belangen des ÖPNV als auch den Zielen der Verkehrsberuhigung gerecht zu werden.