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Detailergebnis zu DOK-Nr. 37309

Öffentlichkeitsarbeit mit Tempo 30 - Das Darmstädter Modell

Autoren	K. Schlabbach P. Müller W. Rüthrich
Sachgebiete	5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung

Straßenverkehrstechnik 32 (1988) Nr. 6, S. 215-222, 7 B, 5 T, 11 Q

Die Stadt Darmstadt hat im Sommer 1985 die Einrichtung zweier Modellgebiete beschlossen, um eigene praktische Erfahrungen mit diesem Instrumentarium "Tempo 30" zu machen. Im Stadtteil Bessungen wurden darüber hinaus neue Formen der Öffentlichkeitsarbeit erprobt. Aus den Modell-Erfahrungen in Bessungen wurde für die Umsetzung der Konzeption weiterer Tempo-30-Zonen in Darmstadt der Ablauf der Öffentlichkeitsarbeit geplant: Informationsblätter, Informationsstände, Bürgerinformationsveranstaltungen, Plakatangebot, personelle Unterstützung durch Tempo-30-Paten. Erfahrungen über die Effekte der intensiven Öffentlichkeitsarbeit wurden mittels begleitender Untersuchungen gesammelt. Verkehrserhebungen zeigen, daß der Modellversuch kaum Veränderungen der Verkehrsmengen bewirkt hat. Mit Hilfe von Haushaltsbefragungen im Modellgebiet Bessungen und in einem Vergleichsgebiet sind die Einstellungen und Meinungen der Bevölkerung über die Verkehrssituation und die Auswirkungen des Modellvorhabens untersucht worden. Geschwindigkeitsmessungen ergaben, daß die mittlere Geschwindigkeit im Modellgebiet um 4,3 km/h auf etwa 35 km/h zurückgegangen ist. Daß auf den Straßen des Modellgebiets nachher deutlich langsamer gefahren wird als vorher, ist das Ergebnis des Einsatzes eines Bündels von Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit, das vor allem auf das Verkehrsverhalten der Kraftfahrer einwirkt. Die Ergebnisse des "Darmstädter Modells" zeigen, daß die Strategien der Information, Erziehung und Öffentlichkeitsarbeit wirksam und kostengünstig zu einer verkehrssicheren und verantwortungsvollen Straßenbenutzung beitragen können.