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Detailergebnis zu DOK-Nr. 37327

Umweltschäden künftig bezahlen oder heute vermeiden - Alternative Ansätze zur Bewertung des Umweltschutzaspektes

Autoren W. Schulz
Sachgebiete 5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen)

Schriftenreihe der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (DVWG), Reihe B H. B 108, 1988, S. 55-73, 1 B, 2 T, 16 Q

Schulz knüpft an den Forschungsschwerpunkt des Umweltbundesamtes zur Bewertung von Umweltschäden an und diskutiert in seinem Beitrag zwei Bewertungsansätze, die in diesem Forschungsprogramm genutzt und methodisch weiterentwickelt wurden, die Zahlungsbereitschaftsbefragung und den Vermeidungskostenansatz. Nach der Auseinandersetzung mit den methodischen Einwänden gegen Zahlungsbereitschaftsbefragungen, die sich aus dem Informationsproblem und dem strategischen Verhalten der Befragten ergeben (Meß-, Informations-, Generations- und Verteilungsprobleme), stellt Schulz seine Zahlungsbereitschaftsanalyse für die Qualität der "Berliner Luft" vor. Einige Ergebnisse: Die Zahlungsbereitschaft nimmt mit zunehmendem Alter rapide ab, sie reagiert auf Einkommensveränderungen unelastisch, das Trittbrettfahrerphänomen ist schwächer ausgeprägt als weithin angenommen, wenngleich die Ergebnisse zeigen, daß es vorhanden ist. Schulz schätzt den Nutzen einer auf das Niveau von Kleinstadtluft verbesserten Luftqualität für die Bundesrepublik auf etwa 30 Mrd. DM/Jahr und bei Ferienluft sogar auf fast 50 Mrd. DM (bei unterstelltem hohem Informationsgrad der Befragten). Der zweite Teil der Arbeit befaßt sich außer mit der theoretischen Gegenüberstellung von Schadenskosten und Schadensvermeidungskosten mit der empirischen Ermittlung letzterer. Das Opportunitätskostenprinzip kann dabei nach Schulz kaum erfüllt werden, man bleibt auf die Nominalkosten des Umweltschutzes (Investitions- und Betriebskosten) angewiesen. Schulz schätzt diesen Betrag für die Bundesrepublik für die Zeit von 1975-1984 auf 185 Mrd. (jew. Preise).