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Detailergebnis zu DOK-Nr. 37672

Subjektive und objektive Sicherheit von Radwegen

Autoren T. Bracher
Sachgebiete 5.5 Radverkehr, Radwege

in: Straßen und Verkehr 2000 - Internationale Straßen- und Verkehrskonferenz Berlin, 6.-9. Sept. 1988; Bd. 4/2: Straßenverkehrstechnik und Verkehrssicherheit. Köln: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 1988, S. 259-2 259-263, 3 B, 17 Q

Zwischen der subjektiven Einschätzung der Sicherheit von Radverkehrsanlagen und der Unfallhäufigkeit bestehen häufig Diskrepanzen. Obwohl straßenbegleitende Radwege zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beitragen sollen, werden dort hohe Unfallzahlen registriert. Berliner Untersuchungen belegen, daß Straßen mit Radwegen unter den dort bestehenden Bedingungen auch bei Berücksichtigung der Verkehrsmengen und der Unfallschwere für Radfahrer im Mittel gefährlicher sind als Straßen ohne Radwege. Dies kann damit erklärt werden, daß Verkehrsteilnehmer ihr Verhalten nach der subjektiven Einschätzung der Gefahr richten. In unsicher empfundenen Situationen werden Unfälle durch besonders aufmerksames Verhalten vermieden. Auf Radwegen, die oft schlecht erkennbar und ungünstig trassiert sind, wiegen sich Radfahrer dagegen in falscher Sicherheit. Aus Sicherheitsgründen sollte für Radfahrer deshalb künftig auch bei vorhandenen Radwegen die Benutzung der Fahrbahn zugelassen werden. Bei den Planungskriterien für Straßen und Radwege sind höhere Qualitätsmaßstäbe als bisher notwendig.