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Detailergebnis zu DOK-Nr. 38043

Die Verwendung von Sanden im Straßenbau - Erläuterungen zu den FGSV-Hinweisen

Autoren W. Jüngst
Sachgebiete 9.5 Naturstein, Kies, Sand

Straße und Autobahn 40 (1989) Nr. 11, S. 432-438, 10 B, 4 T, 15 Q

Überschußsande sind Sande, die im normalen Gewinnungs- und Aufbereitungsvorgang bei der Kies- und Sandindustrie, bei der Natursteinindustrie sowie bei der Kalkindustrie anfallen. Um die bessere ökologische und ökonomische Ausnutzung dieser Rohstoffe zu fördern, wurden von der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen "Hinweise fuer die Verwendung von Sanden im Straßenbau" herausgegeben. Diese Hinweise werden durch Erläuterungen ergänzt. Sie enthalten Angaben über Kornverteilung, schädliche Bestandteile, Einordnung nach DIN 18 196, Frostempfindlichkeitsklasse, Kornform. Überschußsande können in verschiedenen Anwendungsgebieten des Straßenbaus zum Einsatz kommen. Bei der Bodenverbesserung nach ZTVV können schluffige und tonige Böden durch Einfräsen von Überschußsand in Schluff-Sand-Gemische verwandelt werden. Bei Frostschutzschichten nach ZTVT können regelmäßig Mineralstoffgemische mit einem Kornanteil unter 2 mm von bis zu 70 Gew.-% verwendet werden; höhere Anteile sind unter bestimmten Bedingungen ebenfalls möglich. Für Kies- und Schottertragschichten ohne Bindemittel sind in der ZTVT-StB 86 die Sieblinienbereiche so angegeben, daß der Bereich 0,063 bis 2 mm der natürlichen Zusammensetzung vieler Sande entspricht. Dabei kann der Kornanteil kleiner 2 mm bis zu 40 Gew.-% betragen. Auch bei der hydraulisch gebundenen Tragschicht ergeben sich Möglichkeiten einer Verwendung von Überschußsanden. Durch einen zulässigen Anteil von 15 Gew.-% abschlämmbaren Korns bis 0,063 mm (im Mineralstoffgemisch) ist die Verwendung sehr feinkörniger Sande (Anteil < 0,063 mm etwa 30 Gew.-%) möglich. Betontragschichten müssen aus Beton nach DIN 1045 hergestellt werden. Bei Ausnutzung der Sieblinie C sind auch hier Sandanteile < 2 mm von bis zu 71 Gew.-% möglich. Bituminöse Tragschichten eignen sich ebenfalls für den Einsatz von Überschußsanden. Bituminöse Tragschichten der Mischgutart A können bis zu 100 % aus Sand bis 2 mm bestehen und bieten einen idealen Einsatzfall für Üerschußsande. Möglich ist bei entsprechender Aufbereitung u.U. auch die Verwendung von Überschußsanden in Mischgutart B.