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Detailergebnis zu DOK-Nr. 38335

Straßenbeläge auf den Brücken über den Großen Belt (Orig. dän.: Belaegninger pa storebaeltsbroerne)

Autoren C.J. Wohlk
Sachgebiete 15.7 Brückenbeläge, Abdichtungen

Dansk Vejtidsskrift 66 (1989) Nr. 12, S. 310-313, 4 B

Die Straßenbrücken über den Großen Belt erfordern umfassende Überlegungen bezüglich Feuchtigkeitsisolierung und Straßenbeläge. Es muß unterschieden werden zwischen der Westbrücke mit Betonüberbau und der Ostbrücke mit orthotroper Stahlplatte. Betonüberbau der Westbrücke: Die Brücke soll mindestens drei Jahre bevor sie für den öffentlichen Verkehr freigegeben wird, fertiggestellt werden. Dies birgt besondere Risiken. Die Feuchtigkeitsisolierung kann aus 2 Lagen 3 mm dicker Bitumenplatte mit einer darüberliegenden Schutzschicht oder aus Polymerbitumenbahnen bestehen. Die Erfahrungen beim Erstgenannten gehen über mehr als 15 Jahre, für die Zweitgenannten nur über 10-15 Jahre. Beide Ausführungsarten haben Vor- und Nachteile. Der Straßenbelag wird aus einer Drainschicht, einer Schutz- und Tragschicht und einer Verschleißschicht bestehen. Zusammen sollen die Schichten nicht mehr als 100-110 mm dick sein, um Spurrinnen zu vermeiden. Die Drainschicht besteht aus etwa 15 mm Asphaltbeton 0/6 mm mit Hohlraumgehalt 18-20 %. Als Tragschicht ist ein Asphaltbeton mit Polymerbitumen, 2-4 % Hohlraumgehalt, hoher Stabilität und leichter Verdichtbarkeit zu wählen. Gußasphalt ist erfahrungsgemäß keine gute Lösung. Die Verschleißschicht kann aus Splittmastix bestehen, um eine sehr lange Lebensdauer zu gewährleisten, da Reparaturarbeiten mit den Folgen für den Verkehr auf der Brücke möglichst selten sein sollen. Denkbar ist auch ein in Deutschland entwickelter sog. modifizierter Gußasphalt (Vibroasphalt) mit unter 1 % Hohlraum und sehr langer Lebensdauer. Der Stahlüberbau der Ostbrücke: Der Belag soll eine tragende Funktion zusammen mit den Stahlplatten haben und die Durchbiegung mitmachen können. Der Verbund muß sehr sorgfältig hergestellt sein. Zur Ausführung soll ein Belag kommen, der seit 1970 auf der Brücke über den Kleinen Belt vorhanden ist und der sich sehr gut bewährt hat. Er besteht aus 30 mm gewalztem Gußasphalt, darunter 20 mm Gußasphalt als Zwischenschicht, 4 mm Spezialmastix und 300 g/qm Gummiharpixkleber (Bostik 1255). Der Stahlbelag wird sandgestrahlt. Nur eine kleine Fläche von 3-4 % muß wegen Rißbildung in der Verschleißschicht erneuert werden. Der Rest kann noch 5-10 Jahre befahren werden.