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Detailergebnis zu DOK-Nr. 38431

Situation im Straßenwesen und Straßenforschung in der Deutschen Demokratischen Republik

Autoren W. Voigt
Sachgebiete 0.8 Forschung und Entwicklung
0.20 Straßen- und Verkehrswesen (Länderberichte)

Straße und Autobahn 41 (1990) Nr. 5, S. 183-191, 7 B, 3 T, 8 Q

In der Sitzung des Forschungsbeirates der FGSV am 14.3.1990 hat Prof. Dr.-Ing. Voigt von der Hochschule für Verkehrswesen "Friedrich List", Dresden, einen aufschlußreichen Überblick gegeben über die Entwicklung und Erhaltung der Straßen in der DDR, des Verkehrs und der Forschung. Das Netz der klassifizierten Straßen umfaßt 123.077 km, davon 1.800 km Autobahnen. In den Gemeinden liegt der Anteil des ÖPV am gesamten Kfz-Verkehr zwischen 50 und 52 %. Die Zahl der Verkehrstoten auf Straßen hat 1975 ein Maximum mit 2.141 Personen, 1987 ein Minimum von 1.378 aufgewiesen und ist 1988 auf 1.824 gestiegen. Für die Erweiterung der Autobahnen werden 9 Strecken mit 1.800 km angegeben. 48 % der Fernverkehrsstraßen und 60 % der Bezirksstraßen bedürfen einer Verbreiterung. Die Kosten für die Erweiterung und Erneuerung werden vom Ministerium für Verkehrswesen auf 50 Milliarden DDR-Mark geschätzt. Der gleiche Betrag ist für die Erhaltung der Straßenbrücken notwendig. Der Bericht enthält ausführliche Angaben über den Gütertransport auf Straßen und Eisenbahn. Die extrem hohe Streckenbelastung auf der Bahn durch den Güterverkehr führt zu einer Umkehr der bisherigen Strategie der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Bahn. Aus Zählungen des Personenverkehrs auf Straßen ist z.B. zu entnehmen, daß 94 % aller Pkw-Besitzer mit Familie im eigenen Auto in die Ferien fahren. Das Anwachsen des Personenverkehrs in den Gemeinden stellt die Verkehrsplaner vor die gleichen Probleme wie im Bundesgebiet. Die Forschung hat zahlreiche Berichte über Verbesserungen geliefert. Sie werden kurz erläutert. Forschungsaufträge werden nach einem Programm des Ministeriums für Verkehrswesen an Forschungsstellen vergeben, vertraglich gesichert und finanziell unterstützt. Schwerpunkte sind bisher konstruktive und wirtschaftliche Probleme. Auf dem Gebiet der Straßenverkehrstechnik ist das Ministerium des Innern zuständig, das Forschungsaufträge an das Institut für Verkehrssicherheit der TH Dresden vergibt. Zur Bewältigung künftiger großer Aufgaben wird der Plan eines staatlich geförderten Forschungsinstituts der DDR erörtert. Es wird darauf hingwiesen, daß auch Ingenieurbüros und Gesellschaften sich der Probleme annehmen werden.